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Bei jedem Wetter, das war die klare Ansage wenige Tage vor der Performance. Klar genug, um dem zuzustimmen. Bei jedem Wetter also. Und so war es dann auch. Denn das Wetter kann man sich nicht aussuchen, und auch wenn das Wetter manchmal  zu einem Problem werden kann, ist es unter allen anderen, mit denen man zu kämpfen hat, vielleicht das kleinste. Und dann ist das Wetter einfach nur anekdotisch.

¡Haga el tiempo que haga! Este era el aviso, más claro agua. Pues, así sea, haga el tiempo que haga. Y así fue. Porque uno no puede elegir el tiempo, y a veces, el tiempo, por muy desapacible, puede que sea el menor de los problemas con los que uno se tiene que enfrentar. Y entonces no resulta ser más que una mera anécdota.

 

 

Capítulo 1 // Kapitel 1

Wie vielen mitten hinein in die bereits begonnene Performance-Serie. Bespielt werden sollten der Park, das Foyer und die Austellungsräume des MEK. Uns empfing  der Schimmer der goldenen Rettungsdecken schon von Weitem, als wir den Park betraten. Mitten hinein in eine andere Welt aus.

Caímos casi como las gotas de lluvia, en medio de la serie de performances ya empezada. Como escenarios se habían anunciado el parque, el vestíbulo y las salas del MEK que acogían la exposición. A nosotros nos recibió el reflejo dorado de las mantas isotérmicas desde lejos, incluso antes de entrar en el parque. En mitad de alguna parte, en medio de un mundo desconocido.

DIE KÖNIGE – UTC 7 HOURS PARALLEL PERFORMANCES

„Eine Reise ist nichts als nur eine Reise und das, was einem dabei zustößt – Umstände und Zufälle und wie sie sich aneinanderreihen. Man hat genug damit zu tun, sich durchzuschlagen und einen Weg zu finden: daran ist wenig episch – es ist eher episodisch.“ (Gilgamesh)

„Un viaje no es solo un viaje con lo que le acontece a uno – circunstancias y casualidades y como suceden unos a otros. Suficiente tiene uno con abrirse paso y encontrar un camino: eso de épico tiene poco – más bien es episódico.“ (Gilgamesh)

Geschichten und Gedanken von Menschen, „die Europas Ufer barfuß betreten haben“, wurden  gemeinsam mit Ansässigen in einem 4 monatigen Prozess in Bewegung, Klang, Laut und Installationen umgesetzt.
– Ein Projekt von KUNSTASYL e.V und daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben.

Historias y pensamientos de personas „que pisaron la orilla de Europa descalzos“ han sido transformados en movimiento, sonido, voz e instalación, en colaboración  con personas residentes y fruto de un proceso que duró 4 meses.

– Un proyecto de KUNSTASYL e.V y daHEIM: conociendo vidas refugiantes.

Capítulo 2 // Kapitel 2

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Un refugiado (según define al artículo 1A de la Convención de 28 de julio de 1951 relativa al estatuto de los refugiados de las Naciones Unidas) es una persona que se encuentra fuera del país de donde es originario, o bien donde reside habitualmente, debido a un temor fundamentado de persecución por razones de etnia, religión, nacionalidad, pertenencia a un grupo social u opiniones políticas, y que no puede o no quiere reclamar la protección de su país para poder volver. (wikipedia dixit)

Nach der Genfer Flüchtlingskonvention wird als Flüchtling anerkannt, wer
„[…] aus der begründeten Furcht vor Verfolgung aus Gründen der Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will; oder der sich als staatenlos infolge solcher Ereignisse außerhalb des Landes befindet, in welchem er seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte, und nicht dorthin zurückkehren kann oder wegen der erwähnten Befürchtungen nicht dorthin zurückkehren will.“

Andrea Kothen schrieb 2016 in einem Artikel imHeft zum Tag des Flüchtlings 2016, der auf der Seite von Pro Asyl nachzulesen ist: „Flüchtlinge“ erinnern an die Folgen der NS-Diktatur und damit an unsere eigene kollektive Geschichte von Flucht und Vertreibung. Flüchtlinge – das waren Bertolt Brecht, Kurt Tucholsky, Willy Brandt, Else Lasker-Schüler oder Albert Einstein. Flüchtlinge waren vor allem unsere Eltern und Großeltern, die nach dem Krieg ihr Eigentum verloren, mit Karren zu Fuß nach Westen zogen und Schauerliches erlebten. Die Erinnerung daran ist in vielen Familien noch heute sehr lebendig. Und nicht wenige Engagierte erklären heute ihr Tun auch mit dem Satz: „Meine (Groß-)Eltern waren damals auch Flüchtlinge.“ Die Gemeinsamkeiten solcher Erfahrungen mit denen der Kriegsflüchtlinge heute zu sehen, öffnet die Tür für Empathie.

Geflüchteter _ Flüchtling _ Mensch _

 

 

Capítulo 3 / Kapitel 3

La baraja / das Kartenspiel

Es gibt’s wirklich. Ich hab nachgesehen. Meine Güte, bin ich naiv. Man kann tatsächlich im Internet und wohl auch in irgendwelchen Läden ein Kartenspiel von Diktatoren und Tyrannen kaufen. Zugegebenermassen bin ich selten ironisch (das hab ich mir mit der Zeit abgewöhnt, es ist nicht so einfach in einer anderen als der Muttersprache die Ironie zu praktizieren, selbst wenn man sie empfindet), und fast nie bissig, letzteres von Natur aus. Deshalb schockiert es mich, wenn ich der einen oder dem anderen begegne. Dass man sich spielerisch übertrumpfen kann  in solchen Kategorien wie: Längen von Amtszeiten, Zahl der Opfer während der Amtszeit, oder Höhe des angeammelten Privatvermögens, macht mir im ersten Moment schon eine Gänsehaut. Danach macht es nachdenklich, mich sehr. Und zugegebenermassen macht es  mich auch etwas lächeln, bitter.

Existe, realmente existe. Lo he mirado. Sorprendente mi candidez. Resulta que uno puede comprar en Internet, y supongo en alguna que otra tienda, barajas de tiranos, déspotas y dictadores. Reconozco que recurro pocas veces a la ironía (con el tiempo me lo he desacostumbrado, no es fácil praticarla en lo que no es tu idioma materno, aunque la sientas), y casi nunca soy mordaz. Por ello me resulta chocante cuando me encuentro con una o con otra. Que exista un juego concebio para que puedas intentar superar a tu contrincante en catergorías como: tiempo en el gobierno, número de víctimas durante el tiempo en el gobierno, riqueza acumulada durante el gobierno……. para hacerte con el mayor _ o menor _ número de tiranos posibles, me produce piel de gallina, al menos en el primer instante. También me produce una sonrisa, torcida y amarga.

 

 

Capítulo 4 // Kapitel 4

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Es gab einen Flyer mit einer Art Programm, auf dem jede volle Stunde ein Titel stand. Aber als Teil des Publikums entstand in mir schnell das Gefühl, mitgenommen zu werden vom Geschehen. Eins ging ins andere über, vieles bot nur Zeit zum flüchtigen Andenken, wurde von neuen Eindrücken verdrängt, Gleichzeitigkeiten, Verlagerungen, Überschneidungen von Inhalten und Orten.

Había un folleto de mano con un programa, o al menos una lista de títulos para cada hora. Pero como arte del publico tenía pronto la impresión de que los acontecimientos me absorbían y que no me quedaba otra que dejarme llevar. Una cosa sucedió a la otra, a veces con el tiempo justo para captar una idea fugaz, antes de que se veía desplazada por otra, simultaneidad, desplazamientos, interferencias, de contenidos y lugares.

 

 

Lesung der Menschenrechte _ stimmlos  //Lectura de los derechos humanos – sin voz

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Für mich war dies der Augenblick, an dem es mir am schwersten gefallen ist, still zu bleiben, mich auf die Rolle der „nur zuschauenden“ zu beschränken, ohne einzugreifen, etwas festzuhalten, damit jemand loskommt……

Creo que este momento de la tarde ha sido el en el que más me ha costado limitarme al papel de la „observardoa“, sin poder intervenir, sujetar algo para que alguien pueda soltarse….

 

 

Capítulo 5 // Kapitel 5

Teile der Performance fanden in den Ausstellungsräumen statt, und da es hin und wieder eine kleine Pause gab, bot es sich an, diesem Finissage-tag yu nutyen, um die Ausstellung zu besuchen.

Otro escenario eran las salas de la exposición. Los breves respiros que ofreció la sucesión de performances se prestaron para visitar la exposición en este su último día.

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Capítulo 6 // Kapitel 6

 

 

Capitulo 7 / Kapitel 7

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Capítulo 8 / Kapitel 8

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Capitulo 9 / Kapitel 9

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Capítulo 10 / Kapitel 10

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Capítulo 11 / Kapitel 11

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Capítulo 12 / Kapitel 12

 

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Wir sind mit Verspätung hineingefallen in die Performanceserie, und mussten vor dem Ende herausspringen. Fast sieben Stunden haben wir mit all den Menschen verbracht, die dort entweder geguckt haben, oder performt. Ich habe die sieben Titel der Performance den vielen Fotos nach für mich in 12 Kapitel aufgeteilt, andere, die sich zwischen drinnen und draussen mehr bewegt haben, kommen vielleicht auf eine andere Zahl. Das ist nicht das entscheidende, hat nur anekdotischen Wert, so wie das Wetter. Was zählt ist die Intensität, die über die sieben Stunden hinweg PerformerInnen und BegleiterInnen verbunden hat. Manches empfand ich als irritierend, aber das was passend, manches als konfus, aber auch das passte; manches als bewegend, anderes als schockierend, alles zusammen hat mir viel zum Nachdenken mitgegeben: über meine Reaktionen, die spontanen und die reflektierten; über meine Gedanken und Interpretationen der visuellen und auditiven Impulse;  über Geschichte und Gegenart und über das Hier und das Dort.

Ich leihe mir die Worte aus, die ich im Facebook gefunden habe, und möchte sie gerne umdrehen: Ich danke allen, die uns am 1.7. die Gelegenheit gegeben haben, sieben Stunden mit ihnen verbringen und „die Geschichte der Zeit vor der Flut“ (… und mit der Flut) mit ihnen durchleben zu können.
Ich danke dem Museum Europäischer Kulturen, MEK, dafür, dass es den InitiatorInnen die Möglichkeit gegeben hat, dieses Projekt, so wie wir es erleben durften, Wirklichkeit werden zu lassen.

Und ein ganz besonderer Dank an alle, die performt haben: Ahmad Al Hamad · Ahmad Abdalbaki · Ali Al Najjar · barbara caveng · Basim Basher Suleiman · Charlotte Danoy Kent · Dachil Sado · Dejuar · Diwali Hasskan · Elshan Ghasimi · Evan Ghazi · Ez Aldin Torkmani ·Florian Bronk · Franziska Maling · Ghais Alshaar · George · Gordon Grunwald · Henna-Elise Selkälä · Hazemina Donlic · Iyas Sari · Jobina Diez · Leandra Balliel · Julia Ketzmerick · Katarzyna Puzon · Lamin E. Sanneh · Larissa Hermanns · Leonie Baur · Mohammed Subeh · Nico Sauer · Omar Alshaer · Ouis Farzat · Stephan Navar · Stefanie Schairer · Susan Azizi · Therry Kornath.

Eine großartiges Werk ist da entstanden.

Noch mal, zum Nachlesen: http://kunstasyl.net/

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