2023 _ Lübbenau _ kulturhof

Kultur.Lokal.Machen

Ich glaube ich habe noch nie in solch einer kurzen Zeit versucht, so viele Menschen in die Welt der Bildwirkerei zu entführen.

Angeboten wurde ein dreistündiger Schnupperkurs und zwei Tage, der Samstag und der Sonntag,  mit einem Intensiv-Einführungskurs von jeweils sieben Stunden. Daher kam es dazu, dass es Teilnehmerinnen gab, die aus zeitlichen Gründen nur am Schupperkurs teilnehmen konnten, sich den aber nicht entgehen lassen wollten. Dann gab es jene, die nur Samstag oder nur Sonntag konnten, diejenigen, die beim Schnupperkurs und an einem der Folgetage dabei waren und es gab 3 Teilnehmerinnen, die es einrichten konnten, an allen drei Tagen den Kurs zu besuchen.

Spannende Konstellation. Spannend auch – und gut – das Format des Schnupperkurses. Also hab ich versucht, die Termine so zu gestalten, dass sowohl diejenigen, die nur 3 Stunden schnuppern konnten, als auch diejenigen, die  die gesamten drei Tage dabei waren in der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit einen kleinen Einblick in die Kunst der Bildwirkerei nehmen konnten und hoffe, es einigermaßen hinbekommen zu haben.

Normalerweise richten die Teilnehmenden ihren Webbock selbst ein, sprich bringen die Kette auf. Ich finde es wichtig, das einmal getan zu haben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie entscheidend die gleichmäßige Spannung für ein gutes Arbeiten ist UND es ist ein guter Einstieg, um die Menschen aus ihrem Alltag mit allem, was das bedeutet, herauszuholen und hineinzubegleiten in eine neue Welt, in der Zeit, Langsamkeit und Ausgewogenheit eine andere, eben auch neue Rolle spielen.

Jetzt bereite ich die Webrahmen vor, aus Zeitgründen. Und ich bin ebenso gespannt, wie jeder der Fäden, die ich heute gezogen habe, auf die Menschen, die heute Abend neugierig vor den Rahmen sitzen werden.

Als Einstieg haben alle auf den vorbereiteten Webrahmen mit der gleichen Übung begonnen: einem Dreieck. Dabei stand die Wahl frei, wie groß es sein sollte, welche Steigung es haben sollte, wo es angeordnet war. Wichtig war nur, das Prinzip des abschnittsweisen Arbeitens zu verinnerlichen  und den Vorteil zu erfahren, den die Diagonale ganz allgemein für die Bildwirkerei mit sich bringt.

TAG I

Selbst bei dieser einfachen Übung kamen schon ganz unterschiedliche Ergebnisse heraus. Diejenigen, die in den kommenden Tagen an dem Webstück weiterarbeiten konnten, hatten die Gelegenheit, ihr Werkstück ausgehend von dieser Übung weiterzuentwickeln.

TAG II

 

TAG III

 

So sind dann im Laufe der Stunden aus dem Anfangs-Dreieck ganz unterschiedliche Bildkompositionen entstanden.

Ich kann mich nur bei allen Teilnehmerinnen bedanken für ihre Neugier und ihre Bereitschaft, sich von mir entführen zu lassen in diese wundersame Welt der Bildwirkerei. Es war eine schöne Atmosphäre und mir hat es großen Spaß gemacht.

Danke auch, dass sie mir die Erlaubnis gegeben haben, die Fotos, die Lea und Susann geschossen haben, hier zu veröffentlichen.

Und DANKE natürlich an die beiden Fotografinnen, von denen die meisten der hier abgebildeten Fotos stammen, für ihre Zeit und für die Plinsen, die sie für uns zubereitet haben um den kleinen Hunger zu stillen, damit er uns nicht vom konzentrierten Arbeiten abhält.