Kein Durchblick mehr !
Wir haben uns ein wenig Zeit gelassen. Es kam in Gudrun und mir eine leichte Wehmut auf, nach der langen Zeit, die wir an dem Ständerwerk gearbeitet hatten, es aufgebaut zu sehen, sich daran zu freuen, wie es wirkt: zuverlässig, solide, ausgewogen….. schön …. und zu wissen, dass alle Schritte, die nun folgen unweigerlich dazu führen werden, es aus dem Auge zu verlieren. Klar ist das notwendig, und in einigen Wochen werden wir uns ebenso oder sogar noch mehr über das KUKUmobil mit Fassade freuen, und es bleiben uns immer die Fotos, aber doch…..
…. ein wenig Wehmut ist halt mit dabei, und das Bedürfnis, noch einmal liebevoll über all die Balken zu streichen die wir wochenlang in unseren Händen hatten.
Der geplante Wandausbau nach innen, mit dem wir anfangen werden, besteht aus einer 12 cm dicken Schicht aus Holzfasermatten. Wir verlegen eine Doppelschicht aus jeweils 6 cm dicken Matten. Die Riegel und die überkreuzten Streben sind so konzipiert, dass sie unterschiedliche Felder ergeben, die vermeiden, dass wir durchgehende Stöße haben. Ausserdem sitzen die Matten weniger lose und wir vermeiden dadurch vor allem nach aussen hin eine Wölbung der Wände, die die Luftzirkulation hinter der Fassade beeinträchtigen könnte. Im Innenraum sorgen dafür später die steifen Dämmplatten.
Nachteil: das ganze KUKUmobil muss sozusagen zweimal „gestopft“ werden. Und das, wo die Faserplatten nicht wirklich bequem zu schneiden sind. Nur gut, dass Gudrun das bei der Planung berücksichtigt hat und das Ständerwerk den entsprechenden Abstand hat, um die Matten zumindest teilweise in ihrem vollen Mass einzusetzen.
Zuvor geben wir dem KUKUmobil die untere Bodenkontur, die spätere Auflage für: Sockelleiste mit Elektrik und Dämm- und Wandplatten. Gleichzeitig dient diese Konturleiste uns als Widerstandsfläche, um das Dämmmaterial mit etwas Druck in die freien Felder zwischen dem Ständerwerk einzupassen. Dieser kleine 10 cm hohe Abschluss ändert das Raumgefühl vollkommen.
Hinter den OSB-Sockelplatten verläuft die Intello- Klimamembran, die Dampfbremse, die eingesetzt wird, um das Eindringen von Feuchtigkeit aus der Luft des Innenraumes in die Wärmedämmung zu verhindern. Sie wird normalerweise an der warmen Seite der Wärmeschicht (Rauminnenseite) angebracht und luftdicht ausgeführt.
Also sind wir besonders sorgfältig bei der Anbringung und achten darauf, dass die unterschiedlichen Schichten der Membran sich ausreichend überlappen und alles gut abgeklebt ist, kein Riss, kein Loch, keine Falte, keine Blase und natürlich kein Spalt.
Nachdem wir die klare Kontur am Boden und in den Ecken geschaffen haben, kann der Dämmstoff rein.
TAG 1
TAG 2
Dann wird es fusselig. Japansäge, Teppichmesser….. am Ende ist es das berühmte Brotmesser, mit dem diese Fasermatten am besten zu schneiden sind, und mit einer festgeklemmten Hilfslatte, die die Fasern zusammendrückt und es damit ein klein wenig einfacher macht.
So, jetzt steht er da, der Raum. Es ist das erste Mal, dass ich ein klares Gefühl dafür bekomme, wie es sein wird, wenn mein Webstuhl und ich hier einziehen. Während der Bauarbeiten hatte ich sehr schwankende Eindrücke, mal abhängig von der Tagesform, mal vom Bauabschnitt. Da kam alles vor. Auf der Seite des Zweifels: Anhänger zu hoch, Decke zu niedrig, Raum zu klein. Auf der Seite der Bestätigung: genau richtig!!!
Jetzt, da der Raum zwischen Vorstellung und Realität immer enger wird, macht sich eine Sicherheit in mir breit, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Beweisen wird sich das, wenn der Webstuhl aufgebaut wird.
Und während ich fleissig fussel und pfriemel, ist Gudrun damit beschäftigt, die nächsten Schritte vorzubereiten, die Elektrik zu planen, die entsprechenden Bestellungen zu machen und vor allem sich Gedanken darüber zu machen, wie die Sicherung des Hauses auf dem Anhänger tatsächlich aussehen soll!!! Und was alles jetzt zu bedenken und anzubringen ist, damit es später gut funktioniert.