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#ALL HANDS ON : Flechten

Auch dieses Jahr gab es einen bei mir fast schon zur Tradition gewordenen Besuch des MEK (Museum Europäischer Kulturen) am 21. Juni. Nach zwei Jahren OHNE war es schön, die Fête de la Musique wieder im MIT_einander geniessen zu können.

An diesem besonderen Nachmittag ist der Besuch des Museums kostenlos, also bieten sich die Umbaupausen auf der Bühne zwischen dem einen und anderen musikalischen Beitrag an, einen Blick in die Dauerausstellung, vor allem aber in die jeweilige Themenausstellung zu werfen.

Derzeit, und noch eine geraume Weile, bis 26.05.2024, läuft die Ausstellung  „ALL HANDS ON: Flechten“. Ein spannendes Thema, auch für eine Weberin, denn Weben, Wirken und Flechten sind so nah beieinander, dass nur eine dünne Linie das Eine vom Anderen unterscheidet. Für uns, die wir hier, da oder dort intensiv unterwegs sind, aber immer mal wieder auch gerne in den anderen Bereich hüpfen, der uns vertraut und lieb ist, ist diese Linien vollkommen unerheblich.

Ulises, 2013, in Selaya _Cantabrien _ bei einem Kiepenflechtworkshop

Trotzdem ist das Bemühen um eine Definition, oder das Herausarbeiten der Erkennungs- und somit auch der Unterscheidungsmerkmale interessant.

Wikipedia erklärt uns, dass: Flechten das Verbinden dünner und biegsamer Materialien (Flechtelemente) von Hand oder maschinell durch regelmäßiges Verkreuzen oder Verschlingen zu einem Geflecht(Flechtwerk) ist.

Auf der Suche im Internet bin ich auf die Website der  Flechtkünstlerin Monika Künti gestoßen. Für sie liegt der Unterschied unter anderem darin, dass zur Flechterei kein Gerät, also Webrahmen oder Webstuhl, gebraucht wird. Will sagen:

Geflecht: Eine vollständig von Hand gearbeitete, haltbare zwei-oder dreidimensionale Struktur aus mehr oder weniger geradlinig laufendenden Fadenelementen von begrenzter Länge.

Gewebe: Eine mithilfe von Geräten und Hilfsmitteln gearbeitete, haltbare zweidimensionale Struktur aus geradelinig laufenden Fadenelementen von (fast) beliebiger Länge.

Wie auch immer, und wo auch immer das Eine in das Andere übergehen mag….. die Begegnung mit dieser alten Kulturtechnik, einer der ältesten, auf die wir als Menschheit zurückblicken können, älter wohl noch als die Weberei, da das Flechten ohne Werkzeuge, nur mit den Händen ausgeführt werden konnte und von großem funktionalem Wert war (handgemachte Geflechte, darunter Seile und Körbe, aus Grabstätten im heutigen Peru werden auf 8600 bis 5780 v. Chr. datiert) ist absolut inspirierend.

Es wurden nicht nur Objekte aus unterschiedlichen Verwendungszwecken, Zeiten und Orten zusammengetragen….

Es gibt die erlebbare und begehbare Rauminstallation „Der geflochtene Garten“, nach einem Konzept von Olaf Holzapfel, verwirklicht von den Flechtmeistern Ralf Eggert, Fred Jacob und Klaus Titze……

Es gibt viel Information zu Material und Technik und immer wieder und mit unterschiedlichem Ansatz die Einladung zum Mitmachen….Ausprobieren…. . All Hands on, eben!!!

Ausführliche Info zum Rahmenprogramm, Workshops, etc findet sich auf der Website des Museums.

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