Mein erstes Mal. Gestern. Im Willy Brant Haus. Erinnerung an ein anderes erstes Mal: das Frauenwahlrecht. Immer wenn ich auf der Zeitleiste der Menschheit einen Blick in die Vergangenheit tu, wird mit schwindelig bei dem Gedanken, wie lange bestimmte Menschengruppen anderen Menschengruppen die Gleichstellung verwehrt haben und wie viel Energie, Tränen und oft auch Blut es gekostet hat, einen Schritt in die Richtung hin zu einer Gesellschaft zu tun, in der Gleichstellung aller Menschen eine Selbstverständlichkeit ist. Jede Gleichstellung, egal ob zwischen Mann und Frau, alt und jung, von hier oder von dort….. Noch schwindeliger wird mir allerdings beim Blick um mich herum, wenn ich sehe, wohin die Reise im schlimmsten Falle gehen könnte, und wohin ich nicht gehen möchte…..
Anlass für meinen Besuch war die Eröffnung der Ausstellung : STIMMEN!
100 Jahre Frauenwahlrecht. Künstlerinnen des Frauenmuseums Berlin melden sich zu Wort.
Gestern war es zu voll, um in die ausgestellten Werke in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Ist ja auch Teil der Aufgaben einer Eröffnung. Und es wird nicht mein einziger Besuch dort gewesen sein. Aber ich habe doch einen kleinen Stapel Postkarten mit heim genommen, die im Rahmen einer partizipativen Aktion alle Besucher einladen ihre Gedanken, Wünsche und Forderungen aufzuschreiben. Drei davon sind meine klaren Lieblinge:
Sie werden sicherlich im Briefkasten landen, unter anderem mit einer Forderung, die ich als Frau, als Lebensgefährtin, als Mutter und als Künstlerin nicht oft genug stellen kann, weil ich davon überzeugt bin, dass es eins der vielen Werkzeuge sein kann, das uns hilft, auf dem Weg zur Gleichstellung ein Stück voran zu kommen:
Das BEDINGUNGSLOSE GRUNDEINKOMMEN.