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Wanderungen im Westerwald. Teil III

Weit und breit war keine Veranstaltung zum Weltfrauentag zu sehen, zumindest ist mir nichts aufgefallen. Ist ja hier auch kein Feiertag, wie in Berlin. Also geht das Leben seinen Gang und ich vermute und hoffe, das jede und jeder für sich und in sich hineingefühlt hat, wie es denn im Innern, im Alltag, im Umfeld so steht mit der Gleichberechtigung der Geschlechter in den familiären und gesellschaftlichen Kontexten.

Ich bin gewandert. Und begonnen habe ich mit einem Abschnitt der LandFrauenRoute.

 

Wikipedia erklärt uns: Die Geschichte der Landfrauen geht historisch zurück auf die Gutsfrau Elisabet Boehm. Sie rief am 2. Februar 1898 den ersten landwirtschaftlichen Hausfrauenverein ins Leben. Ihre Motivation für diese Gründung sah sie darin, durch hauswirtschaftliche und kulturelle Bildung die Lebens- und Arbeitsverhältnisse von Frauen im ländlichen Raum zu verbessern und ihnen Aus- und Weiterbildungen zu ermöglichen.

Im Zuge der Machtübernahme durch die NSDAP wurden 1934 die landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine aufgelöst.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden bereits 1947 die ersten Landfrauenvereine als Nachfolgeorganisationen der landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine wiedergegründet. Auf Initiative von Marie-Luise Gräfin Leutrum zu Ertingen schlossen sich dann am 20. Oktober 1948 Landfrauenverbände von Württemberg-Baden, Bayern, Bremen, Hessen-Nassau und Kurhessen, Niedersachsen-Hannover, Weser-Ems, Westfalen, Schleswig-Holstein und die Rheinische Landfrauenvereinigung zum Deutschen Landfrauenverband zusammen. Zu den Mitgründerinnen 1948 gehörten neben Marie-Luise Gräfin Leutrum, Idel Osswald, Marie Hüchting, Maria Baur, Lisa Handt, Helene Kunne, Maria Meyers, Cäcie Krey, Dora Garbade und Elisabeth Rhodovi.

Nach 1989 gründeten sich in den ostdeutschen Bundesländern ebenfalls Landfrauenverbände, die zwischen 1991 und 1993 dem Deutschen Landfrauenverband beitraten.

Der Deutsche LandFrauenverband setzt sich für „die berufsständischen Interessen der Bäuerinnen und die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von Frauen sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ ein. Der Verband organisiert auf unterschiedlichen Ebenen Weiterbildungen und Veranstaltungen für Landfrauen in den verschiedensten Bereichen. Dazu gehören beispielsweise die Ausbildung von Ehrenamtlichen für die Verbandsarbeit, die Qualifizierung von Equal-Pay-Beraterinnen oder Weiterbildungen in den Bereichen Selbstständigkeit und Unternehmensgründung, Agrarpolitik, Hauswirtschaft, Ernährung, Gesundheit und anderes.

 

Mein Ziel am heutigen Tag ist der Weltende-Wanderweg. Da es ja jetzt doch noch ein Weilchen dauern wird, bis ich nach Fisterra komme, und meine Freundin Annette  während meines Besuchs in Wuppertal sich die Umgebung von Wissen digital angeschaut und diesen Weg gefunden hat, schien es mir passend, an genau diesem Tag genau diesen Weg zu wandern.

So führte mich die LandfrauenRoute aus Wissen heraus über den Baumlehrpfad am Köttingsbach und ab da in einem fröhliche Rauf und Runter, über Wiesen und durch Wälder, über Asphalt und schmale Wanderpfade, über den Nisterberg, bis irgendwann das erste Mal die Nister auftaucht, die Große.

 

Erster Blick auf die Nister.

 

Die schlängelt sich weiter durch ihr Tal und der Weg führt teils eng an ihrem Ufer entlang, teils auf die Anhöhe, um von dort einen traumhaft schönen Blick auf den Fluß freizugeben.

 

 

In Stein-Wingert treffe ich endlich auf die ersten Wegweiser zum „Weltende“. Das liegt übrigens in Alhausen und hat seinen Namen dem Umstand zu verdanken, dass hier die Straße auf einer großen grünen Wiese endet.

„Am Arsch der Welt“, hätten wir etwas deftiger dazu gesagt. Ich verstehe schon, dass es fremdenverkehrstechnisch nicht so toll klingt. Aber ich muß zugeben, dass ich mir als Wanderin irgendetwas Spektakuläres erwartet hätte an diesem Punkt, keine Ahnung was, ein kleines Plateau, einen Felsen, eine Höhle…..aber es gab so gar nichts dort, das dem Weltende in irgendeiner Art und Weise Form gegeben hätte.

 

 

Gut, dass die herrliche Landschaft und der abwechslungsreiche Wanderweg dieses skurrile Gefühl von Enttäuschung schnell weggewischt haben. Ich bin einfach weiter gelaufen, den „alpinen“ Teil des Wanderweges entlang.  Ihn alpin zu nennen, wie es in manchen Wanderführern steht, finde ich allerdings etwas hoch gegriffen. Es stimmt schon, dass man gutes Schuhwerk an den Füßen haben sollte, aber letztendlich ist es ein schmaler Steilhang-Waldwanderweg, der ca. 10 m über der Nister entlang und hin und wieder mal kurz über kleine Felsen führt. An diesen Stellen gibt es in den Fels eingelassene Stahlseile, an denen man sich festhalten kann. Also zum Klettern, was ich mit „alpin“ verbinde, kommt man hier nicht wirklich.

 

 

Mein Wandertag endete nach 8 Stunden, die ich sehr genossen habe, an der Mündung der Nister in die Sieg. Die kleinen „Sticheleien“ beiseite gelassen, ist es eine wunderschöne und absolut lohnenswerte Wanderung und wenn man Bock auf intensiv hat, geht es tatsächlich auch gut zu Fuß von Wissen nach Wissen am Ende der Welt vorbei.

 

 

 

 

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1 Antwort zu westerwald _ 1409 _ wanderung

  1. Berthild Lorenz sagt:

    Gerade als ich dachte: „Wie viele Stunden stecken wohl in den Fotos und dem Erzählen?“, erschien die Antwort.

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