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SCHLUSS und PUNKT. Teil III

Das Labyrinth

Kein Schluss.Punkt eines Kapitels ohne ein eigenes Labyrinth. Und nicht mal eben so spontan „ge-pop-up-t“, sondern auf lange Sicht geplant…. weil……

Weil es eine Weile braucht, um das notwendige Material für den Bau zusammenzutragen.

Inzwischen habe auch ich mich an sie gewöhnt: die Tausende von KRONKORKEN (was für ein Wort, wie Wollknäul, nur anders, Wollknäule rollen über die Zunge, Kronkorken kratzen im Hals) die den Berliner Boden bunt gestalten  die Konsumgewohnheiten nach Kiez anzeigen und für Barfußgänger immer dann nervig sind, wenn sie mit dem Rand und nicht mit der Bildseite nach oben auf dem Boden gelandet.

In der Arbeit „2021“ bin ich auch was die Kronkorken betrifft vom Sterni zur Bionade gewandert, von Lichtenberg zum Prenzlberg.

Jedenfalls habe ich damals schnell angefangen, Kronkorken zu sammeln und ebenso schnell war mir klar, dass ich daraus irgendwann mal ein Labyrinth bauen würde.

Und dann kam der Jägermeister dazu. Jägermeister habe ich aus meiner Kindheit immer mit alten, bierbäuchigen Männern in verrauchten Eckkneipen mit Rehgeweihen an der Wand assoziiert. Irgendwann, noch in Spanien, wurde mir bewußt, dass es wohl ein Revival gegeben haben muss, bzw. eine echt gute Webekampagne, weil mich Freunde baten…..  Moment… weil mich “ jüngere“  Freunde damals vor meinen Berlinbesuchen baten, Jägermeister mitzubringen.

Also habe ich irgendwann angefangen, nicht nur die Berliner Straßen von Kronkorken zu befreien, sondern auch die leeren Jägermeisterflaschen einzusammeln. Da der Jägermeister unter den Fläschchen an der Supermakrtkasse nicht der billigste ist, findet man sie zwar, aber nicht in Massen. Das steigert den Spass und die Spannung, wie beim Pilzesuchen.

Und dann kommt manchmal eine unerwartete Unterstützung. Ohne dass ich davon wußte, hatte Christiane auch mit dem Sammeln dieser wunderbar flaschengrünen Flaschen begonnen und so konnten wir tatsächlich die Mitte des kleinen einwegigen Labyrinths ganz grün gestalten.

 

Und dann kamen die Kronkorken. Und da hatte jede Labyrinthbauende Seele freie Hand, die Kronkorken zufällig oder sortiert zu legen, als klare Linie oder bildhaft. Das Ergebnis zeige ich euch hier:

 

Eigentlich war angesagt, dass das Labyrinth als gute POP-UP-Installation am gleichen Abend noch abgebaut, die Kronkorken zusammengefegt werden sollten.

Aber ich konnte es nicht übers Herz bringen. Und das Gute war ja das Wissen darum, dass es auf dem Platz niemanden stören würde, wenn wir es noch einen Tag liegen ließen und es so auch für die Besucher:innen am Tag danach noch genießbar sein würde.

Und so ist es dann dazu  gekommen, dass das Labyrinth auch am Samstag noch Raum auf dem Platz eingenommen hat. Wer wollte, konnte sich aus den Säckchen bedienen, und die Labyrinthgeschichte weitererzählen, wer wollte, konnte durch das Labyrinth wandern, oder auch nicht……

Ich habe es für mich sehr intensiv erlebt, das Wandern durch das Labyrinth in der Frühe des Samstags in der Stille des Platzes  hat mir etwas von der Aufregung genommen, die mich erfüllte, so wie es das Labyrinth immer tut: mich zur eigenen Mitte führen, zu dem, was wirklich zählt, zur Ruhe, ins innere Gleichgewicht, um dem Ansturm der Gefühle besser begegnen zu können, der mich durch die vielen Begegnungen so lieber Menschen  erwartete.

Mein DANK hier an alle Labyrinthbauer:innen und alle Kronkorkensammler:innen.

Ich bin sehr gespannt wann, wo und womit das nächste Labyrinth entstehen wird.

 

 

 

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