Eine alte Leidenschaft wiederentdeckt
Und SCHWUPS hat es mich wieder erwischt. Unvorbereitet, wie das dann immer so ist. Angefangen hat das alles mit dem Vorsatz der Resteverwertung. Uli hatte gefühlt seit Monaten zwei von unseren sechs Suppenteller „besetzt“ mit einem kleinen Perlensortiment, aus dem er kleine Bänder gefädelt hatte.
Zwei!!! Seit Monaten!!!! Reste!!!! Das geht irgendwie gar nicht. Also habe ich mir die Teller geschnappt, um sie frei zu arbeiten. Und so fing es an.
Seitdem habe ich zweimal so viele Perlen neu dazu gekauft, um die Farbpalette zu erweitern, habe mein altes Perlenresteglas sortiert, um die Perlen mit der passenden Größe rauszusuchen, nehme die Welt selektiv wahr mit dem Filter möglicher Motive und sitze nachts am Computer, mit den Kopfhörern im Ohr um irgendwelche Podcasts oder Interviews zu hören (der Braune Bär wurde akustisch begleitet von einem interessanten Gespräch mit dem Ukrainistik-Professor Roman Dubasevych über den Krieg & die Geschichte ).
Ich hab es immer noch nicht geschafft, vor Beginn der Fädelei einen „vernünftigen“ Entwurf zu machen. Letztendlich wäre es wohl sinnvoll, das Bild auf Milimeterpapier vorzuzeichnen. Aber dann wäre der Zauber weg, das Bild Reihe für Reihe entstehen zu sehen und immer wieder neu entscheiden zu müssen oder zu können.
Mit der groben Zeichnung habe ich wohl meinen goldenen Mittelweg gefunden und jetzt, wo es „neue“ Reste gibt, wird es wohl auch noch weitere Perlenteppiche geben. Wie alles, was mit Farben, Gestalten, Formen und Fäden zu tun hat, übt die Fädelei eine große Macht auf mich aus. SUCHTGEFAHR kann da gar nicht groß genug geschrieben werden.
Gut, dass es ein Ziel gibt: Vom 27.09. _ 01.10.2023 wird im Museum Kesselhaus Herzberge ein kleines Festival zum Aufbruch des KUKUmobils stattfinden. In diesen Tagen soll ein hauch von all dem zu erleben sein, was mein Wirken ausmacht: ein Blitz-Workshop, eine Pop-Up-Ausstellung, eine Labyrinthbegehung, eine Crowd-Funding-Auktion und ein Fest, ein FEST, ein FEST!!!