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FAST wäre gestern der Welttag des Buches seiten- und zeilenlos an mir vorübergegangen. Aber eben nur FAST. Denn am Nachmittag habe ich unerwarteterweise von einem Freund ein Buch geschenkt bekommen:

Eine „Enzyklopädie der weiblichen Handarbeit“. Von Thérèse de Dillmont im Jahr 1886 verfasst.

Sich selbst beschreibt es als ein Buch mit englischem Einband und Goldschnitt im Taschenformat. 750 Seiten mit 1107 Holzschnitten und 17 farbigen Tafeln, 20 Kapitel enthaltend.

Eine kleine Bibel der Nadelarbeit. Kompakt. Konkret. Kostbar.

Ich bewundere Menschen, die bereit sind, mit liebevoller Sorgfalt und beharrlicher Gründlichkeit bestehendes Wissen zusammenzutragen, zu sortieren, und somit für die Gemeinschaft zugänglich und dadurch erlern- und nutzbar zu machen und zu (er)halten.

Nun wird diese kleine Kostbarkeit mit mir auf Reisen gehen. Immer mal wieder werde ich einen Blick hinein tun und Neues lernen.

Gestern habe ich damit angefangen. Beim Überfliegen des Inhaltsverzeichnisses ist mein Blick an einem mir bis gestern unbekannten Begriff hängen geblieben: Frivolitätenarbeiten.

Laut Duden bezeichnet man mit Frivolität:

  • eine mit sexueller Anspielung versehene Mehrdeutigkeit meist schlüpfrigen Charakters
  • eine mit einem Schiffchen hergestellte Handarbeit in der Spitzenmacherei, auch Okkispitze genannt. Diese Handarbeit wird auch Schiffchenarbeit oder Frivolitätenarbeit genannt. Auf einer Fadenschlinge werden dichte Knoten aufgereiht und zu kleinen Bogen und Ringen vereinigt. Dabei ist der Arbeitsfaden auf Schiffchen aufgespult.

Tja, man lernt eben NIE aus.

In diesem Sinne: möge es für uns alle viele Tage des Buches geben, nicht nur im April. Nehmt euch Zeit, genießt es einzutauchen in andere Welten…. des Wissens, der Ideen, der Visionen, der Gedanken, Gefühle und Träume.

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