Knapp vor Toresschluß hab ich es doch noch geschafft, eine angenehm überschaubare Ausstellung in einem angenehm überschaubaren Museum zu besuchen. Eine Woche ist sie noch zu sehen. Wer kleine Formate mag, wer Kirchner mag und wer sich für die Bildwirkerei interessiert, hat einen guten Grund für einen kleinen Ausflug zum Brücke-Museum in den Südwesten Berlins……
Hier ein paar Schnappschüsse, aber wie immer ist es nur eine Gedankenstütze. Genießen kann man die Kunst nur vor Ort:
Als Weberin ist es immer eine besondere Freude, Bildwirkereien in einem Museum zu sehen. Wir wissen alle, dass das nicht jeden Tag vorkommt.
LG _ Lise Gujer ist die Weberin, die diese Teppiche nach Kirchners Entwürfen gewebt hat. Im Historischen Lexikon der Schweiz habe ich diese Kurzbiografie gefunden:
„6.12.1893 Zürich, 13.3.1967 Sertig (Gem. Davos), ref., von Zürich. Tochter des Rudolf, Fell- und Häutehändlers sowie Kantons- und Gemeinderats, und der Elise geb. Müller. Ledig. Ab 1915 wohnhaft in Clavadel (Gem. Davos). Ab 1922 erste Webarbeiten. Durch Jakob und Elsa Bosshart ergab sich der Kontakt zu Ernst Ludwig und Erna Kirchner, was G.s ganzes späteres Leben bestimmte. Erste Versuche, nach Entwürfen Kirchners verzahnte Wirkereien mit Leinenkette und farbigem Wollschuss herzustellen. Ab ca. 1924 grössere Arbeiten, die auch Kirchner befriedigten. 1940 Kauf des Hauses Gruoba im Sertig, Ausstattung mit Bildern und Möbeln von Kirchner. 1951 Wiederaufnahme der Webarbeiten. Neben Wirkereien nach Originalentwürfen Kirchners nun auch solche nach Aquarellen, Bildern und Kissen sowie Neufassungen erster Arbeiten in mehreren Exemplaren. 1999 umfassende Ausstellung im Kirchner Museum Davos.“
Wie gesagt, bis Ende März ist die Ausstellung noch zu sehen und sie ist wirklich einen Besuch wert.