Galicia _ 1533 _ costumbre

Agua de San Juan / Johanniswasser

 

 

(es) Noche de San Juan. Galicia. Me esperaba playas llenas de gente y hogueras. Nada de eso, y no solo por el tiempo más bien regular que hace aquí en Fisterra. Pregunté y me contaron que desde hace algunos años está prohibido encender hogueras. Por un lado lo entiendo, los incendios siempre están en la mente de todos. ¿Pero en la playa? ¿Con el agua al lado? Razones habrá, supongo. Fundadas. Y al fin y al cabo, para alguien como yo, seres de agua y aire, lo de las hogueras no es algo que nos emociona especialmente, ni lo echamos mucho de menos.

Quedé encantada al enterarme de una costumbre gallega que ní conocía hasta hace pocos días: La del agua de San Juan. Dice el manual de las buenas costumbres  y la vecina del KUKUmobil, que el día antes de San Juan, el 23 de junio, la gente, mejor dicho las mujeres, salen a coger agua de siete fuentes y en el campo buscan las siete hierbas típicas. Como todas las recetas antiguas, la composición de este ramillete varía, también en función de la vegetación del entorno. Pero las hay que forman la base de esta agua tan especial: la dedalera, el hinojo, la hierba luisa, el helecho, el romero, la malva, el sauco y, por supuesto, la hierba de San Juan. También vale el toxo, la rosa silvestre, el laurel, la salvia, la milenrama……

Luego se recoge agua de siete fuentes con el que se cubren las plantas recogidas por la noche. Se dejan a la luz de la luna y a la mañana siguiente, con los primeros rayos del sol, se lava la cara con esta agua.

 

 

(de) Johannisnacht. Galicien.  Ich hatte Strände voller Menschen und Johannisfeuer erwartet. Weit gefehlt, nicht ein einziges ist an den Stränden zu sehen. Und das liegt nicht nur an dem eher durchwachsenen Wetter hier in Fisterra. Ich habe  etwas rumgefragt und mir wurde erzählt, dass es seit einigen Jahren verboten ist, Feuer anzuzünden, auch in der Johannisnacht, auch am Strand. Hier und da gibt es so etwas wie „offizielle“ Feuer. Hier in Sardineiro, weil es der Schutzparton des Ortes ist. Sicherlich gibt es einen guten Grund für dieses Verbot. Die Waldbrandgefahr lauert natürlich immer im Hintergrund, aber ich weiß nicht, ob es gerade hier am Strand das greifende Argument ist. Letztendlich trauer ich, als ein Wesen, das sich eher dem Wasser und der Luft verbunden fühlt, dem Feuer aber nicht besonders hinterher.

Ganz angetan bin ich hingegen von einem Brauch, von dem ich erst vor einigen Tagen erzählt bekommen habe: Das Johanniswasser. Laut Handbuch der alten Bräuche und Traditionen und dem, was die Nachbarinnen mir berichten, ist es üblich, dass die Frauen, denn es sind hauptsächlich die Frauen, die diesen Brauch bewahren, am 23.  Juni Wasser von sieben Quellen holen und sieben Pflanzen sammeln. Wie es bei vielen althergebrachten Rezepturen nicht selten der Fall ist, unterscheidet sich die Zusammensetzung dieses Straußes je nach Region. Aber es gibt schon eine kleine Liste derer, die so ungefähr in allen Rezepten vorkommen: der Fingerhut, der Fenchel, die Zitronenverbene, der Farn, der Rosmarin, die Malve, der Holunder und natürlich das Johanniskraut. Aber auch der Stechginster, die wilde Rose, Lorbeer, Salbei und Schafgarbe sind nicht verkehrt.

Dann holt man Wasser von sieben Quellen und übergießt damit die Pflanzen, läßt das ganze eine Nacht im Mondlicht stehen und wäscht sich am kommenden Morgen, mit den ersten Sonnenstrahlen, das Gesicht.

 

Las aguas/ die Wasser

(es) Carlos se ha ofrecido a acompañarme. Él lleva más tiempo aquí y sobre todo se dedica a  recorrer cada día el entorno y lo conoce como la palma de su mano. Entre los dos conseguimos sumar las siete fuentes. Y, de paso, me ha hecho una foto en cada fuente para documentar mi estreno en estos menesteres.

(de) Carlos hatte mir angeboten, mich zu begleiten. Er ist schon etwas länger hier, und weil er jeden Tag in der Gegend unterwegs ist, kennt er sie wie seine Westentasche. Beide zusammen kamen wir schnell auf die sieben Quellen. Und, so ganz nebenbei, hat er an jeder Quelle ein Foto gemacht, um meine Premiere in diesen Angelegenheiten zu belegen.

 

 

Las hierbas / die Kräuter

(es) A falta de cesta servía mi nasa_mochilla para recoger las hierbas. Y la cosecha ha sido rica, aunque no del todo ortodoxa. Hay alguna que otra planta, que ha terminado en mi popurí, que no está en ninguna lista, salvo en la mia. Pero creo que las meigas lo van a entender.

(de) Da ich keinen Korb zur Hand hatte, kam mein recycelter Rucksack zum Einsatz, der sich für das Kräutersammeln wunderbar bewährt hat. Und es war eine üppige Ernte, wenn auch nicht ganz orthodox. Da gab es schon die ein oder andere Pflanze, die sich reingeschummelt hat in das Blumenpotpourri, die auf keiner Liste vertreten ist, außer auf meiner. Ich hoffe, die Hexen drücken ein Auge zu und zeigen Verständnis dafür.

 

 

(es) Dos de las más importantes plantas, la hierbaluisa y la hierba de San Juan, las debo a Carmela. Ella sabe mucho de hierbas y como iba a dar un curso, se fue a buscarlas incluso más allá de Fisterra, pués resulta que aquí no se encuentran. La hierbaluisa la tiene en su jardín y me ha dejado cortar un tallo. Y la hierba de San Juan crece en un terreno en la playa de Langosteira. Resulta que justo acaban de segarlo. Mala coincidencia. El próximo año habrá que pedirle a los dueños que lo hagan después de San Juan. Dos tallos ha encontrado, uno para el taller, el otro me lo ha regalado a mí. Y con esta aportación mi pócima mágica está hecha. Colorida, potente, macerando a la luz de la luna y la benevolencia de las meigas.

(de) Zwei der wichtigsten Pflanzen, die Zitronenverbene und vor allem das Johanniskraut, habe ich Carmela zu verdanken. Sie kennt sich mit Kräutern aus, und weil sie für den Kurs, den sie gegeben hat, eh Material suchen mußte, hat sie auch mir etwas mitgebracht. Die Zitronenverbene wächst in ihrem Garten und ich durfte mir etwas  abschneiden. Und das Johanniskraut, das hier in Fisterra und der näheren Umgebung nicht zu finden ist, wächst auf einem Grundstück am Strand von Langosteira. Nur war dort gerade gemäht worden. Blöder Zufall. Für nächstes Jahr sollte man die Besitzer fragen, ob sie mit der Mahd nicht bis nach San Juan warten können. Zwei Stängel hat sie gefunden, einen für den Workshop, einen für mich. Und mit diesem Nachtrag ist mein Zaubertrank fertig. Bunt, kraftvoll, eingeweicht in Quellwasser, dem Mondlicht und dem Wohlwollen der Meigas, der galicischen Hexen, ausgesetzt.

 

 

 

 

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