großschönau _ 1207 _ wanderung

An der Mandau entlang _ Teil I

Die Mandau meandert durch Großschönau wie einen roten Schußfaden durch die Kette. Und wie Flüsse das so tun, schert sie sich einen Teufel um Ländergrenzen. Sie entspringt in mehreren Quellen nordöstlich von Brtníky (Zeidler) in der Tschechischen Republik. Von dort fließt sie  zum östlich benachbarten Rumburk, in südöstliche Richtung weiter durch Seifhennersdorf und Varnsdorf, und dann in Richtung Osten in die Oberlausitz. In  Zittau muündet sie  in die Lausitzer Neiße.

Und wie Flüsse das auch oft so tun, bringt sie Segen und manchmal auch Fluch über das Land. Sie bewässert und bringt Antriebskraft, aber sie überschwemmt eben auch, wenn Hochwasser kommt. Auf den alten Karten, die im Museum zu sehen sind, kann man erkennen, wie schon seit der ersten Besiedlung ein Abstand zum Fluss gewahrt wurde, um ihm genug Raum zu geben, damit er sich ihn nicht nehmen muss, wenn es ihn braucht.

Ich habe auf jeden Fall beschlossen, mich auf meinen ersten Wanderungen von der Mandau leiten zu lassen. Dabei ging es zuerst „ins Böhmische“, wie man hier sagt, wenn man von der Tschechischen Republik redet, weil das viel zu lang und umständlich klingt. Genau gesagt nach Varnsdorf, dem Nachbarn auf der tschechischen Seite der heutzutage kaum noch wahrnehmbaren Grenze, denn beide Ortschaften gehen fast ineinander über. Nur wenn man auf die Infotafeln schaut, merkt man, dass sich etwas verändert hat. Denn da wo man auf deutscher Seite alles in den drei Sprachen Polnisch, Tschechisch und Deutsch findet, sind die Texte auf der tschechischen Seite nur in der Landessprache verfügbar.

Ansonsten ändert sich nicht viel. Ein buntes Durcheinander von Umgebindehäusern, älteren und neueren Wohngebäuden, Industrie und Villen. Auch diese mal saniert, oft eher nicht. Insgesamt macht es den Eindruck, als ob auf der tschechischen Seite weniger Energie zu Verfügung stünde, um auf ein einheitlicheres, gepflegtes Stadtbild hinzuarbeiten. Es wirkt eher so, als ob jedes Gebäude seinem Schicksal überlassen ist. Einige haben halt Glück, die anderen nicht.

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