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wikiGiebelwandgemälde „Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978“ von Manuel García Moia am Monimbóplatz im Berliner Ortsteil Rummelsburg. Foto aus Wikipedia-Beitrag entnommen

Kurz nachdem wir im Dezember 2017 von Kreuzberg nach Lichtenberg gezogen waren, entdeckte ich dieses Wandgemälde. Frau Eifler, von der VHS hatte mich darauf aufmerksam gemacht. Ich hab es schon in einem sehr beschädigten Zustand vorgefunden und die Infotafel berichtete über die Bemühungen der Bürgerinitiative um ine Restaurierung des Wandgemäldes.

Ich freue mich sehr, dass es jetzt restauriert werden kann. Und noch mehr freut es mich, dass es eine Grundschule gibt, die diesem Umstand Bedeutung beimisst und den Prozess begleitet.

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Wikipedia erklärt uns dazu:

Moia, Nationalpreisträger für naive Kunst Nicaraguas, schuf in Berlin am Haus Skandinavische Straße 26 nahe der Lichtenberger Brücke das 255 Quadratmeter große Giebelwand-Gemälde mit dem Titel Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978, unter Mitwirkung von Martin Hoffmann und Trakia Wendisch. Am 27. August 1985 erfolgte die feierliche Übergabe an den Stadtbezirk Lichtenberg. Die Darstellung enthält viele kleine Geschichten über das tägliche Leben und den Kampf der unterdrückten Bevölkerung.

Entstanden war das Gemälde im Auftrag der DDR-Regierung, die die Befreiungsbewegung des nicaraguanischen Volkes in den 1970er Jahren stark unterstützte. Anlass für das Sujet war eine spontane Volkserhebung im Februar 1978 in der Stadt Masaya, die von der Somoza-Nationalgarde blutig niedergeschlagen wurde, 343 Indios büßten das mit ihrem Leben. Monimbó entwickelte sich zum nationalen Fanal des Freiheitswillens. Manuel García Moia, selbst aus Monimbó stammend, verarbeitete dieses mörderische Bürgerkriegstrauma in seinem Antikriegswandbild Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978.

Infosäule mit Darstellung der ersten Erneuerung und einer Liste der Sponsoren

Im Lauf von mehr als 15 Jahren befand sich das Wandgemälde aufgrund der Witterungseinflüssen und der Sonneneinstrahlung in einem schlechten Erhaltungszustand. Nach der Wende gelangte das Haus an einen Privateigentümer, der die Sanierung der Wohnungen und der Fassade plante, das Gemälde wäre unter einer Dämmschicht verschwunden. Eine eigens gegründete Berliner Bürgerinitiative erreichte, dass dieses außergewöhnliche Kunstwerk durch eine Kopie, die mehr als 100.000 Euro gekostet hatte, auf der Dämmwand wieder entstand. Entscheidend dazu beigetragen hatten die Maler Gerd Wulff (Berlin-Kreuzberg) und Max Michael Holst (Hamburg) sowie zahlreiche Sponsoren. Die Zustimmung des Künstlers lag vor, der sogar noch symbolisch mitwirkte. Am 30. September 2005 war die Antikriegsdarstellung in neuer Farbenpracht am gleichen Ort wieder für jedermann sichtbar.

Verschiedene Gründe führten dazu, dass das Replikat nach nur kurzer Zeit, ab 2011, stückweise abbröckelte. Aus Sicherheitsgründen musste es 2013 vollständig abgenommen werden, die Bezirksverwaltung ließ die Giebelfläche nun weiß übermalen. Die Bürgerinitiative Erhalt des Nicaragua-Giebel-Wandgemäldes begann nun noch einmal um eine Wiederherstellung zu kämpfen. Die Zustimmung verschiedener Berliner Einrichtungen (Senat, Bezirksamt, Denkmalschutzbehörde) liegt inzwischen vor, nur der benötigte Mindestbetrag von rund 105.000 Euro wurde noch nicht erreicht (Stand Mai 2017).

Der kleine begrünte Platz vor dem Wandgiebel und der Lichtenberger Brücke erhielt auf Beschluss des Bezirksamts Lichtenberg am 13. Juni 2006, dem 70. Geburtstag von Moia, den Namen Monimbóplatz. Hier hat dann die Bürgerinitiative eine vierseitige Infosäule aufstellen lassen, die über den Werdegang und die (erste) Rettung des Gemäldes sowie über den Maler informiert.

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„Tal como dije, pinto todas las experiencias de mi vida. Monimbó, el barrio indígena de Masaya, es mi casa. Allí, la Guardia Nacional de Somoza sofocó violentamente una sublevación. Quiero mostrar la muerte y la resistencia, pero también la belleza de la naturaleza y de la cultura antigua. Pinto los recipientes metálicos para el agua y los instrumentos tradicionales como la marimba, una especie de flauta, una rueda sobre la que se extiende el lino, niños, flores, animales. Los habitantes del lugar defendiéndose con implementos de labranza y que llevan máscaras indígenas. El mural no pretende afligir. Quien lo contemple tendría que sentir también algo de la posible belleza de la vida pacífica por la que luchamos.“

(Manuel García Moia, 1985)

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Ich kann mich den Stimmen der Kinder nur anschliessen: Viel Erfolg bei der Restaurierung des Nicaragua-Wandbildes. Wir warten gespannt darauf es in seiner ursprünglichen Kraft wieder sehen zu können. Und ein großer Dank an alle, die jahrelang darum gekämpft haben, dass diese Restaurierung möglich geworden ist.

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