087 _ berlin

Mein Verhältnis zu Papier ist in den letzten Wochen stark unter Beschuss geraten. An sich war es immer ein begehrenswerter Träger von literarischem, bildendem, fotographischem, was-auch-immer Schaffen und Wissen, das zunehmend durch die digitalen Medien ersetzt wird. Gut für die Natur, weniger Plantagen, weniger Abwässer, weniger Druckertinte, etc.

Hier in Deutschland funktioniert zugegebenermassen das Recycling sehr gut, nicht nur was das Papier betrifft, auch Glas und Plastik, und vor allem Kleider, aber das ist eine andere Geschichte.

Nichtsdestowenigertrotz (eins meiner Lieblingswörter, wie ihr wisst) gibt es Momente, zum Beispiel beim immer wieder neuen Ausfüllen unglaublicher Formularberge (aus Recyclingpapier, das schon), da kommen mir ernsthafte Zweifel…..

Und das alles, weil Uli zum Schuljahresende bi der Rückgabe seiner Bücher eins vor dem Reisswolf gerettet hat. Da kam mir nämlich der Gedanke, dass vielleicht all diese Formulare, die ich und andere stäandig auszufüllen haben möglicherweise dazu dienen, riesige Berge von dem Papier abzuarbeiten, die bei der deutschen Wiedervereinigung aus all den Büchern, Unterlagen, Formularen, Merkblättern etc. entstanden sind, die nicht mehr gültig, nutzbar, einsetzbar, verteilbar…… waren.

 

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