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Schauwerkstatt

Sorgsam eingefädelt zwischen Sonderausstellung im Museumsgebäude und Schauwerkstatt hat das KUKUmobil einen guten Platz im Hof des Deutschen Damast- und Frottiermuseums gefunden. Und wie an jedem neuen Standort geht es mir auch hier darum, mich als Gast in den neuen Alltag hineinzusehen, – fühlen und -zu hören.

Letzteres ist ein Leichtes, das weiss ich jetzt, nach dem ersten Aufwachen im Museumshof, denn direkt neben mir liegen die Fenster der Schauwerkstatt. Dort beginnt die Schicht morgens um acht, wenn die Mitglieder des Fördervereins die Webautomaten in Betrieb nehmen und die Welt noch in Ordnung ist.

Mit etwas Gewöhnung kann das rhythmische Anschlagen zum Klingeln des Weckers werden. Meine Kinder sind mit dem Tack-Tack, das beim Anklopfen am Handwebstuhl entsteht eingeschlafen. Tja, so ist die Welt….. Was dem einen… ist dem anderen….

 

Diese Kombination von Museum und Schauwerkstatt ist, finde ich, ein großer Luxus für die Museumsbesucher:innen. Es ist noch einmal ganz etwas anderes, wenn man aus der Museumsatmosphäre in einen Raum kommt, in dem es nach Maschinenöl riecht, in dem es manchmal eine kleine Staub- vor allem aber eine Klangwolke gibt, der man nicht entgehen kann…. und Menschen, die damit beschäftigt sind, die Webautomaten am Laufen zu halten und eine große Bereitschaft haben, alle Fragen zu beantworten, die einem so in den Kopf kommen mögen, wenn man nicht aus dieser Welt der Weberei kommt, was bei den meisten von uns der Fall ist, denn selbst für mich ist das fremdes Land. Wir haben zwar die gleichen Vorfahren, so wie Schimpanse und Orang-Utan, aber wir haben unterschiedliche Wege eingeschlagen und sind unterschiedliche Allianzen eingegangen, die einen mit der Ingenieurkunst, die anderen mit der Bildenden Kunst.

Ich liebe es, vom Geruch bis zum Krach, auch wenn er mich weckt.

 

Übrigens kommt auch hier im Gespräch mit den Weberkollegen und Kolleginnen ganz schnell die Frage auf, wie es in Zukunft weitergehen kann. Im Falle der Schauwerkstatt hier am Deutschen Damast- und Frottiermuseum sind es die Mitglieder des Fördervereins, die Leben in die „Schaubude“ bringen. Der Webmeister, der immer dann zu Rate gezogen wird, wenn alle anderen nicht mehr weiter wissen, ist schon um die neunzig. Fachkräfte, die überhaupt noch in der Lage sind, diese Maschinen zu verstehen und zu betreuen, sind immer schwieriger zu finden, und wenn man das „jung“ dazusetzt, so gut wie nicht zu haben. Daher ist es, wie gesagt, ein Luxus, wenn man, so wie hier, solch eine Gelegenheit bekommt. Und den sollte man sich nicht entgehen lassen.

 

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