Bautagebuch. Teil X.
Die Farbe GRÜN.
Wer draußen baut, braucht Plane. Als wir uns für den Freiluftbauplatz entschieden haben, war es klar , dass früher oder später eine Baustellenplane notwendig, vielleicht sogar unverzichtbar werden würde. Wir haben Glück gehabt. Bisher waren die drei Monate vorwiegend trocken und sonnig, nach meinem Geschmack sogar zu sonnig. Die Regentage waren willkommene Pausen vom intensiven Bauen. So lange es nur um den Anhänger ging, war der schnell abgedeckt, da galten unsere Sorgen eher dem Material, der Dämmung, dem Holz…..
Gudrun hatte in weiser Voraussicht eine riesige Plane gekauft. Groß genug, um das KUKUmobil in seinem ganzen Umfang abdecken zu können, sollte das notwendig sein. Also 10 x 7 m. Ich hatte mir keine Vorstellung davon gemacht, wie schwer und unhandlich solch eine Plane sein kann, egal wie man sie faltet. Und wir haben mehrere Techniken durchprobiert, als es noch um die Anhängerfläche ging.
Nun, jetzt sind wir im September, fast schon im Oktober, und es ist klar, dass uns die Plane ab jetzt eine treue Begleiterin sein wird.
Das erste Mal kam sie zum Einsatz nach dem Aufbau des Ständerwerks. Nach einem langen Bautag haben wir schon im Dunkeln zu viert die Plane über die Pfosten gezottelt, wie Gudrun immer so schön sagt. Zwei an jeder Seite, zwei mit dem Besen von innen dagegenhaltend, ging es dann auch einigermaßen. Dann standen wir aber da, mit dem Ecken in der Hand und wußten nicht so recht, wohin damit. Ihr kennt das alle vom Geschenkeinpacken oder Buchschutzumschlagfalten, wenn an den Ecken einfach Papier zuviel ist, um es richtig einschlagen zu können. Was tun, wenn man nicht richtig anlegen, knicken, einschneiden oder ankleben kann und einem auf jeden Fall mindestens sechs helfende Hände fehlen?
Wir haben schon Längsfaltung und Querfaltung ausprobiert. Inzwischen achten wir darauf, dass die Wetterseite gut geschützt ist, dass die Falten der Plane so verlaufen, dass das sich dort ansammelnde Regenwasser auf alle Fälle NICHT nach innen gelangt sondern immer einen Weg nach unten findet, dass die Angriffsfläche für den Wind nicht zu groß ist. Ordentlich ist ein Adjektive, das wir hintan gestellt haben.
Wie der Elefant in der Schlange, erinnert ihr euch?
Da zeichnet ein sechsjähriger Junge eine Schlange, die einen Elefanten verspeist hat, fasziniert von der Tatsache, dass eine Schlange, Monate braucht, um ihre Beute zu verdauen. Doch die Erwachsenen in seinem Umfeld sahen nur einen Hut.
Um den Erwachsenen seine Zeichnung zu erklären, zeichnete er eine Röntgenansicht, die den Elefanten im Inneren der Schlange zeigte. Die Erwachsenen rieten ihm, das Zeichnen aufzugeben und sich stattdessen mit Geografie oder Mathematik zu beschäftigen. Der Junge, der als Kind noch Maler werden wollte, hörte deshalb mit sechs Jahren auf zu zeichnen.
Der Junge erkannte, dass die Erwachsenen die Dinge zu oft nur mit ihren Augen und ihrem Verstand betrachten. Denn auch wenn seine Zeichnung auf den ersten Blick wie ein Hut aussehen mag, könnten die Erwachsenen durch den Gebrauch ihrer Phantasie erkennen, dass es sich um eine Schlange handelt, die einen Elefanten in ihrem Magen hat.
Der kleine Prinz. Antoine de Saint-Exupéry
Nach dem dritten Mal macht sich auch bei uns die Übung bemerkbar. Naja, und jetzt, wo die Zwischenräume zwischen den Dachsparren schon mit Dämmstoff ausgefüllt sind und wir die Plane über eine gerade Oberfläche ziehen können, geht es auch einfacher.
Die Zurrgurte, die eigentlich dafür gedacht sind, später den Aufbau, also das Webatelier, auf dem Anhänger zu befestigen, tun jetzt schon gute Dienste.
Wenn die OSB-Platten auf dem Dach liegen, kann auch die Plane erst einmal oben liegen bleiben und es wird uns reichen, wenn wir sie wie eine Jalousie an den Seiten hochrollen, an denen wir freien Zugang brauchen.
Verde que te quiero verde.
Verde viento. Verdes ramas.
El barco sobre la mar
y el caballo en la montaña.
Con la sombra en la cintura
ella sueña en su baranda,
verde carne, pelo verde,
con ojos de fría plata.
Verde que te quiero verde.
Bajo la luna gitana,
las cosas la están mirando
y ella no puede mirarlas. (…)