Jedesmal, wenn ein Kurs endet, kommt die gleiche Stimmung auf:
Jetzt….
…. wo es eigentlich erst richtig anfängt, Spass zu machen,
…. weil man ein Gespür bekommt, für das richtige Material, die richtige Spannung,
…. weil man die ersten grundlegenden Techniken beherrscht
…. weil einem die ersten Ideen kommen, die man gerne umsetzen würde,
…. weil man gerade beginnt, ein Vorstellung davon zu bekommen, welche Möglichkeiten
sich einem bieten,…..
….. jetzt ist der Kurs zu Ende.
Auf der einen Seite freut mich das natürlich, bedeutet es doch, dass ich etwas von dem geschafft habe, was ich mir jedesmal vornehme: nämlich andere Menschen für die Bildwirkerei zu begeistern. Auf der anderen Seite frustriert es mich natürlich auch, dass ich keine Lösung anbieten kann, auf die Fragen, die oft von den Teilnehmenden kommen, nach einer dauerhaften Möglichkeit des Weiterlernens.
Klar ist, das es erstrebenswert wäre, über eine kontinuierlichere Infrastruktur zu verfügen, die es möglich macht, über einen längeren Zeitraum auch an größeren Stücken zu arbeiten.
Denn selbst ein Wochenende macht deutlich: Je gröber die Kette, und je dicker die Wolle für den Schuss, um so schneller wächst der Teppich. Aber je feiner das Material für Kette und Schuss, um so präzieser die Formen, um so klarer die Komposition, um so nuancierter die Farbabstufungen, um so reicher die -mischungen, ABER um so langsamer wächst der Teppich, bzw. um so mehr Zeit benötigt man, um das gewebte Bild entstehen zu lassen.
Wie man diesen Balanceakt hinbekommen kann, Zeit, Raum und Finanzierung in einem ausgewogenen und für alle nachhaltigen Masse zusammenzubringen, weiss ich noch nicht, aber ich werde weiter nach einer Lösung suchen.
HIER aber erst einmal das Ergebnis dieses Wochenendkurses. Die Horizontal, Diagonale und Vertikale in der Weberei, mögliche Verbindungen und erste Farbabstufungen und -kompositionen standen auf dem Programm. Dabei hat jede der Teilnehmerinnen ihre ganz eigene Art gefunden, mit den Materialien umzugehen und das auszuprobieren, was sie interessierte.
DENN, so kurz der Kurs auch sein mag, er ist lang genug, um die Vielfalt der Webkunst erahnen zu lassen. Selbst nach zwei Tagen Weberei gleicht kein Stück dem anderen. Auf jedem Webrahmen findet etwas ganz anderes statt.
Dabei ist alles spannend, alles interessant, und jedes kleine Werk, das dank diese hingebungsvollen und hochkonzentrierten Abeit entsteht, ist ein kleiner Schatz. Und jede Abnahme vom Webrahmen ist ein kleines Fest.
Ich freu mich schon sehr auf den nächsten Kurs, der ist übrigens auch in Tempelhof Schönefeld, und schon nächsten Monat, vom 23.-25.11.2018
Mehr Info dazu findet ihr hier: VHS Tempelhof-Schöneberg Information zu den Kursen