COCIDO

Wo wir schon bei den Gaumenfreuden sind, und weil es inzwischen draussen kühl und nass geworden ist, und weil wir am vergangenen Wochende Freunde von hier zum Cocido.Essen eingeladen hatten und an Freunde in Madrid gedacht haben, hier ein weiteres Rezept aus der Spanischen Küche (Simone Ortega):

Ya que estamos hablando de estos pequeños placeres del paladar, dejádme que les cuente también cómo se hace el cocido, uno de mis platos favoritos, no sólo para comer, sino también para preparar (porque la paella me encanta, pero no sé prepararla y sólo la puedo disfrutar de verdad, de verdad, cuando estamos por Madrid y coincide que Salvador tiene en mente hacerla).

Cocido

(Zutaten für 6 Personen):

300 g Kichererbsen  // 1 kg Weisskohl // 1/2 kg Möhren // 6 mittelgrosse Kartoffeln // 1/2 kg Rindfleisch // 4 Knochen für Brühe // 1/4 Hühnerbrust // 1 chorizo (geräucherte Paprikawurst) // Knochen von 1 Schweinshaxe // 1 Blutwurst // 150 g Schinkenspeck // 1 Handvoll Suppennudeln

Am Vorabend die Kichererbsen in warmem Wasser mit etwas Salz einweichen.

Fleisch, Knochen und Schinkenspeck in einen grossen Kochtopf geben und mit reichlich Wasser auffüllen. Zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die abgetropften Kichererbsen dazugeben (nach Wunsch in einem Kochnetz). Erneut zum Kochen bringen. Dann bei geringer Hitze weiterkochen. Nach einer Stunde das Suppenhuhn und die Paprikawurst zugeben. Erneut zum Kochen bringen. Der Cocido muss insgesamt 3 1/2 Stunden kochen. Nach 2 1/2 Stunden salzen und die geschälten, der Länge nach halbierten Möhren zugeben, 1/2 Stunde später die geschälten ganzen Kartoffeln.

Der Weisskohl wird kleingeschnitten und gekocht. Kurz vor dem Servieren wird er in einer mit Knoblauch ausgeriebenen Pfanne mit etwas Öl blanchiert.

Die Blutwurst wird in Scheiben geschnitten und in der Pfanne gebraten.

Ist der Cocido fertig gekocht, wird ein Teil der Brühe abgeschöpft jedoch genug im Topf gelassen, um den Rest des Cocido warm zu halten.

In einem Topf wird die Brühe erhitzt und die Suppennudeln dazugegeben.

Serviert wird zuerst die Brühe. Das Fleisch, der Schinkenspeck, die Paprikawurst und die Schweinshaxe werden in eine Schüssel gefüllt, ebenso die Möhren, Kartoffeln und Kichererbsen, der Weisskohl und die Blutwurst und alles zusammen wird zu Tisch gebracht.

Der COCIDO ist ein MUSS der madrider Küche. Ich mag ihn besonders gerne im Herbst und Winter. Dann wärmt er wunderbar „von Innen heraus“. Wenn ich genauer nachdenke, ist es das einzige spanische Gericht, dass ich nicht nur gerne esse, sondern auch gerne koche, wenn auch mit einer Abwandlung:

Meist nutz ich die Gelegenheit und koche am Vortag einen grossen Topf Brühe und gebe Sellerie, Knoblauchzehen und eine grosse mit Nelke gespickte Zwiebel dazu. Das hat den Vorteil, dass am nächsten Tag nur noch das im  Topf ist, was auch gegessen werden kann. Die Knochen und das Suppenhuhn nehmen keinen Platz weg. Letzteres ersetz ich beim Cocidokochen durch ein halbes Hähnchen, das ich eine Stunde vor Ende dazugebe. Das Fleisch ist zarter. Und normalerweise gebe ich doppelt soviel Möhren dazu, um alles ein bisschen zu entfetten, ohne ihm die Essenz zu nehmen, die gerade in der wunderbaren Mischung von Kohlenhydraten, Fett, Proteinen und Ballaststoffen besteht.

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Ein Kichererbsenkochnetz. Eine wunderbare textile Hilfe, damit die Kichererbsen nicht zerkochen.

 

Übrigens hab ich mal schnell nachgeguckt, weil ich es selbst immer wieder lustig finde, wenn ich Cocido koche:

Der Name hat keinesfalls mit menschlichem Kichern zu tun, denn er stammt vom lateinischen Wort für Erbse: „Cicer“. Daraus hat sich dann im Althochdeutschen das Wort „kihhira“ entwickelt, das später zur Bezeichnung Kichererbse erweitert wurde.

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