Márgenes / Ränder
(es) Los márgenes siempre me han faszinado, mucho. Siento un cariño muy particular y, sobre todo, me gusta situarme en los márgenes y observar el mundo desde ahí. Quizá porque la vida me ha colocado algún que otro vez en un márgen, quizá porque el arte que he escogido para comunicarme con los demás es marginal, quizá mi forma de entender y vivir la vida resulta marginal… quizá porque en un momento de mi vida decidí convertir los márgenes en ese lugar en el mundo que es el mio. Muchas veces digo „periferia“ en vez de „márgen“. Suena distinto, ¿a qué sí?, como más artístico o más filosófico quizá? Y la „marginalidad“, esta cosa que nos da tanto miedo, no asoma con la misma ferocidad. En el fondo es lo mismo, es el baile al borde del abismo. Te pudes caer en cualquier momento, dentro o fuera. Y no está claro qué es mejor, para tí, para cada uno.
(de) Ränder haben mich immer schon fasziniert, sehr. Ich mag sie und sie wecken in mir ein heimeliges Gefühl und ich mag es, mich am Rand zu positionieren und von dort aus die welt zu beobachten. Vielleicht liegt es daran, dass das Leben mich das ein oder andere Mal an einen Rand gebracht hat, vielleiht, weil die Kunst, die ich gewählt habe, um mich mit der Welt auseinanderzusetzen und zu kommunizieren eine Kunstform ist, die sich am Rand der Kunstwelt befindet, vielleicht, weil meine Art das Leben zu verstehen und zu erleben eher eine Randerscheinung ist… vielleicht, weil ich in irgendeinem Moment meines Lebens die Entscheidung getroffen habe, die Ränder zu dem Ort zu machen, an den ich gehöre. Ich sage oft „Peripherie“. Das klingt gleich ganz anders, oder? Irgendwie künstlerischer, oder philosophischer. Und es taucht nicht gleich das Gespenster der Marginalisierung auf, der Verdrängung an den „Rand der Gesellschaft“, das so viele Ängste in uns auslöst, und Vorbehalte. Aber eigentlich ist es das gleiche, eine Gratwanderung. Du kannst jederzeit fallen, zur einen Seite oder zur anderen, drin oder draußen. Dabei ist noch nicht mal klar, was besser ist, für dich, für jeden.
(es) Bajo el colorido manto del arte se puede vivir esta marginalidad sin que te empujen o te estrujan o te digan que te bajes de ahí ahora mismo. Que yo vaya viajando con el KUKUmobil por el mundo extraña a muchos, a la vez despierta una curiosidad sana y hasta un cosquilleo en algunos. Muchos me dicen que „que valiente“, cuando yo solo sigo mi camino y entiendo este viaje como la consecuencia natural de lo que he ido haciendo hasta ahora.
(de) Unter dem bunten Mantel der Kunst kann man am Rand der Gesellschaft leben, ohne verdrängt, gedrängt oder aufgefordert zu werden, doch endlich da weg zu kommen. Dass ich mich mit dem KUKUmobil auf den Weg gemacht habe, den europäischen Kontinent zu bereisen, verwundert viele, gleichzeitig weckt es eine große Neugier und in manchen sogar ein wenig Lust, es mir gleich zu tun. Viele sagen mir, ich wäre „mutig“, wobei ich nur konsequent den Weg weitergehe, den ich vor vielen Jahren eingeschlagen habe.
(es) Mientras hay cada vez más gente que se pone en camino, atravesando países, continentes o mundos andando, en bici, a caballo, en tractor o en autocaravana, mientras se habla de mobilidad y de „nómadas digitales“, sigue habiéndo en nuestra sociedad comunidades de gente que por ser nómada, por viajar, por moverse en los márgenes, son marginados y vistos con todo un cúmulo de prejuicios, de miedos, de desconfianza y rechazo.
Pueblo errante, vendedores ambulantes, feriantes…… gente que viaja de aquí pa’lla, nómadas como yo, que no encajan en las estructuras de sociedades sedentarias, siempre bailando al borde: traen distracción, traen un trocito del mundo, traen cosas nuevas, traen historias y se llevan, ¿qué? ¿Tu monedero? Cuando haces del baile en el márgen tu forma de vida, es muy fácil que te empujen a la marginalidad. Desde que me he puesto „sobre ruedas“ me intriga como cambia nuestra percepción segun el contexto y el discurso y la voluntad de ver, entender y respetar.
(de) Während es immer mehr Menschen gibt, die sich auf den Weg machen, die Länder, Kontinente, Welten bereisen, zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Pferd, dem Traktor oder dem Camper, während man von Mobilität spricht und digitalen Nomaden, gibt es in unserer Gesellschaft Gruppen von Menschen, die genau das tun, nämlich reisen und deshalb nicht „hip“ sind, sondern an den Rand gedrängt werden. Ihnen begegnet man mit einem ganzen Berg von Vorurteilen, Ängsten, Mistrauen und Ablehnung.
Fahrendes Volk, Hausierer, Schausteller…… Menschen die von hier nach dort ziehen, Nomaden wie ich, die nicht in die festen Strukturen einer seßhaften Gesellschaft passen, immer auf dem Grat wandernd: sie bringen Abwechslung in den Alltag, sie bringen ein kleines Stückchen der Weiten Welt, Neues, Geschichten… und was nehmen sie mit? Deine Brieftasche? Wenn du die Wanderung auf dem Grat zu deiner Lebensweise machst, dann ist es einfach über den Rand hinaus gedrängt zu werden. Seitdem ich auf Rädern unterwegs bin beschäftigt mich, wie sehr unsere Wahrnehmung von Kontexten geprägt wird, von Kontexten und von der Erzählung und dem Willen zu sehen, zu verstehen und zu respektieren.
(es) Todo eso, para hablar de la excursión que sin saberlo me llevó a una parte de Carballo, en la que vive una comunidad, que es así: los moinantes. Una pequeña etnia de la que se sabe muy poco, por no saberse, ni se sabe de donde viene.
Cierto es que incluso sin saberlo me he dado cuenta que al salir del bosque y meterme en el pueblo había otro ambiente. Pero era porque había mucha gente en la calle, en los patios. No había muros que circundaron las propiedades y había muchos niños jugando en la calle. Nos observamos con asombro, ellos a mí tanto como yo a ellos. Ya sabéis, estas miradas que te dicen „¿que hace esta aquí?“, porque muy habitual no debe ser que alguien con aspecto de turista se pierde en estos márgenes de Carballo y encima haciendo como si sabe a dónde quiere ir.
(de) All dies um euch von der Wanderung zu berichten, die mich, ohne es zu wissen, in eine Gegend von Carballo geführt hat, in der eine solche Gemeinschaft wohnt: die Moinantes. Eine kleine Ethnie, über die man sehr wenig weiß, so wenig, dass ihre Herkunft auch heute nicht zweifelsfrei geklärt ist.
Was ich aber weiß ist, dass ich selbst ohne es an irgendetwas Bestimmten festmachen zu können, schnell gemerkt habe, dass die Atmosphäre ein ganz andere war, als ich mich den ersten Häusern näherte. Es waren viele Menschen zu sehen, ältere, die im Hof zusammensaßen. Es gab keine turmhohen Mauern, die die einzelnen Grundstücke umgaben. Die Straße war voller spielender Kinder. Wir haben uns gegenseitig staunend betrachtet. Sie mit diesem Blick von: „Was hat die denn hierher verschlagen“, der mir sagte, dass es nicht allzu oft vorkommt, dass jemand wie ich, also ein Tourist, sich hierhin verirrt und dann auch noch so tut, als wüßte sie wohin sie will.
(es) Ahora también os podéis imaginar qué pasó con el polideportivo. Yo me imagino que fue un intento de „soldar“ la sociedad mediante infraestructura, como para revalorizar un área y hacer que la gente lo frecuente y que así, poco a poco se cierre la brecha. En un artículo en El Español de julio de 2023 se afirma, que la brecha ya no existe, que se ha conseguido una convivencia respectuosa aunque no del todo libre de complejidad. Me temo que ha sido por otras vías, el polideportivo se ha ido abandonando porque la gente dejó de ir.
En el diario „El Salto“, en su apartado de antropología, he encontrado este artículo y video de Sergi Rugrand. Es del noviembre de 2021. Y tirando del hilo como a mí me gusta hacer, he encontrado el blog de Remedios G.G (María), merchera y orgullosa de serlo, que se ha decidido a abrir este blog para dar a conocer más su etnia al resto del mundo. Por si queréis ahondar en este tema.
(de) Jetzt könnt ihr euch vielleicht auch vorstellen, was es mit der Sporthalle auf sich hat. Ich denke, sie war der Versuch einer gesellschaftlichen Annäherung und wurde deshalb in einem der von Moinates bewohnten Bereich von Carballo gebaut, weil man dachte, so kommen erstens sie selbst in den genuß solch einer Infrastruktur, aber vor allem kommen die Meschen aus Carballo hierher, und wie man weiß: Sport verbindet. In einem Artikel von 2023 den ich im Internet gefunden habe, wird berichtet, dass es in der Vergangenheit Konflikte gab, dass sich das Zusammenleben inzwischen aber friedlich und respektvoll gestaltet. Nun, die Sporthalle scheint nicht dazu beigetragen zu haben. Irgendwann wurde sie gemieden und geriet ins Abseits.
Bei Wikipedia habe ich diese Erklärung gefunden, zwar nicht über die Moiantes direkt, aber wenn ich es richtig verstehe, dann sind die Moiantes so etwas wie die galicischen Mercheros, oder, wenn nicht, dann doch eine Untergruppe.
„Die Mercheros (etwa „Trödler, Händler“), traditionell auch als Quinqui bezeichnet, sind eine seit dem 17. Jahrhundert bezeugte soziale Randgruppe in Spanien, deren Vertreter nomadisierend oder halbsesshaft lebten und noch vielfach als Hausierer mobilen Gewerben nachgehen (quincalleros „Blechwarenhändler, Kesselflicker“). Weil das Wort quinqui auch verallgemeinernd für „Landstreicher, Herumtreiber, Strolch“ verwendet wird, ziehen die Quinqui die neutrale Bezeichnung merchero vor. Ihre Sondersprache ist ein dem deutschen Rotwelsch vergleichbarer Argot auf der Grundlage des Spanischen, die mit kastilischen Archaismen und Wortschatzanteilen aus dem Baskischen, Erromintxela und Romani arbeitet (vergleiche die Caló-Sprache). Die Mercheros oder Quinqui verstehen sich selbst nicht als gitanos (Roma). Auf internationaler politischer Ebene werden die Quinqui mit vergleichbaren Gruppen anderer Länder unter der Sammelbezeichnung Travellers oder gens de voyage (Fahrendes Volk) vertreten, unter anderem in folgenden Organisationen: European Roma and Traveller Forum in Straßburg, Europarat, OSZE. Auch in der Antiziganismus-Forschung werden sie und ihre gesellschaftliche Diskriminierung untersucht.“
(es) Por cierto: antiguamente, las tejedoras de tapices pictóricos en lo que hoy es Alemania, viajaron por el mundo buscando encargos, ofreciendo sus conocimientos y enriqueciendo el imaginario propio y de la gente de los lugares por los que pasaron. Un dar y tomar, un intercambio enriquecedor.
(de) Übrigens: früher sind viele Bildwirkerinnen in Mitteleuropa nicht seßhaft gewesen. Sie sind durch die Gegend gewandert, haben ihre Kunstfertigkeit angeboten, auf der Suche nach Aufträgen. Dabei haben sie ihre eigen Bilderwelt ebenso bereichert, wie die der Menschen an den Orten, an denen sie eine längere Weile gelebt und geswirkt haben. Ein Geben und Nehmen, ein bereichernder Austausch.