Aus der Stille heraus. Teil 1.
Es ist still geworden um das KUKUmobil. Nicht, weil nichts geschehen würde, sondern weil es mir nicht besonders prickelnd erscheint, darüber zu berichten_ und noch weniger für andere, darüber zu lesen_ wie ich mit dem voll beladenen Lastenfahrrad die ein oder andere Asphaltblase der Berliner Stadtlandschaft überwinde, um Kisten von A nach B nach C nach D zu transportieren, immer in dem Bemühen darum, ein gutes Zuhause für die Dinge zu finden, für die ich keine Verwendung mehr habe….
… oder wie ich Papiere aussortiere und neu ordne, und zwar so, dass sich diese Ordnung auch der Logik anderer Menschen erschließt. Alles nicht wirklich prickelnd, wie gesagt, aber wichtig….
… oder wie ich auch mein „soziales Gewebe“ auf die Reise vorbereite und jede „Pinne“, jeden „Faden“ prüfend einzeln in die Hand nehme, um zu sehen, ob er seine Aufgabe erfüllt hat und ich abschneiden kann, vielleicht sogar die Pinne frei mache; ob ich in mich hineinhöre um zu erkunden, ob er später noch einmal bedeutend werden wird und ich ihn aufhebe in meiner Materialkiste; ob er auf jeden Fall immer wieder mit dabei sein wird, weil er eng mit mir und meinem Sein verbunden ist und ich ihn daher gut aufwickle und fixiere, damit er nicht verheddert oder ungewollt reißt; ob neue Fäden einzulegen sind…..
… oder dass es Tage gibt, an denen es selbst mir angesichts der aktuellen Lage zugegebenermaßen schwer fällt, die Fahne des Optimismus zu schwingen und mich manchmal sogar Zweifel beschleichen, ob es wirklich die richtige Zeit ist für solch ein Vorhaben, wie die Reise durch Europa mit einer wandernden Webwerkstatt, nur um nach kurzem Zögern zu der Einsicht zu kommen, dass es vielleicht gerade jetzt mehr Sinn macht, als je zuvor, sei es auch nur, um uns gegenseitig zu beweisen, dass wir es können: friedlich sein, miteinander, solidarisch, empathisch, gastfreundlich, helfend…. Jede und jeder so gut, wie die Umstände in denen jeder Mensch lebt es ihm erlauben…. und manchmal sogar darüber hinaus. Denn das können wir.
Und ich bin froh, dass mir für diese Aufgaben so viel Zeit zur Verfügung steht, dass ich hier und da diese unliebsamen Dinge zumindest ein wenig prokrastinieren kann und es nicht zur reinen Qual wird.