Lübbenau _ 1079 _ UTOPOLIS

Lübbenau _ UTOPOLIS

Es wird Zeit, dass ich einiges von dem, was ich hier in Lübbenau erlebe, mit euch teile. Sechs Tage sind es inzwischen, die ich hier stehe auf dem Hof des ehemaligen Bahnbetriebswerks, jetzt GLEIS3, einem Dreiergespann aus

# BUNTE BÜHNE, einem Theater für Bürger und Gäste der Stadt. Hier wird ganzjährig ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt geboten: Schauspiel, Kabarett, Konzerte, Kinder – und Jugendtheater, Lesungen, Puppenspiel, Workshops und vieles mehr. Betreiber der Bunten Bühne ist der 2007 gegründete KultuRegio e.V.

# LÜBBENAUBRÜCKE, einem städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Kooperationsprojekt der Wohnungsunternehmen und der Stadt Lübbenau/Spreewald. Das Projektbüro der LÜBBENAUBRÜCKE moderiert seit 1999 den Stadtumbauprozess in Lübbenau und initiiert gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und verschiedenen Vereinen soziale und kulturelle Veranstaltungen. Die Unterstützung kleiner, bürgernaher Projekte und eine intensive Einbindung der Bevölkerung in die Ziele der LÜBBENAUBRÜCKE gehören ebenso dazu, wie die Unterstützung gemeinschaftlicher Aktivitäten zur Förderung des Miteinanders.

# KULTUR HOF, seit seiner Gründung 1995 ein Treffpunkt für Freunde populärer und unpopulärer Kunst und Kultur. Er gab 2001 mit seinem Umzug in die Güterbahnhofstraße den Startschuss für das Kulturzentrum Lübbenau. Das Spektrum der zahlreichen Veranstaltungen reicht von Musik in fast all ihren Spielarten über Malerei und Tanz bis hin zu Kalligraphie. Neben dem wöchentlichen Veranstaltungsbetrieb dienen Räumlichkeiten in der ehemaligen Kantine des Bahnbetriebswerkes vielen Gruppen und Projekten als Ort der Selbstverwirklichung. Betreiber des Kulturhof ist der Kulturhof Lübbenau e.V.

Letzterer ist vor knapp 4 Jahren mit 15 weiteren auf das gesamte Gebiet der Bundesrepublik verteilten Projekten Teil des Bundesprogramm „UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier“ geworden. UTOPOLIS wird als ressort­übergreifende Strategie im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur für Medien (BKM) sowie dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ermöglicht. In vierjährigen Entwicklungs­prozessen erproben bundes­­weit soziokulturelle Zentren unter der Frage­stellung, wie Kunst und Kultur für das Zusammen­leben der Gesellschaft in den Stadtteilen genutzt werden kann, neue kreative Beteiligungsformate.

Der Kulturhof LÜBBENAU e.V. nimmt an dem Programm mit folgendem Projekt teil:

Lübbenau unterteilt sich in eine touristische Altstadt und eine Neustadt mit vielfältigen sozialen Herausforderungen. Das Projekt „kultur.lokal.machen“ möchte die Nachbarschaft mit künstlerischen Mitteln aktivieren und diese dazu anregen, sich mit ihrer Stadt auseinanderzusetzen. Als lernendes Projekt setzt „kultur.lokal.machen“ eine Vielzahl diverser, künstlerischer Workshops um: Kreative Stammtische zu bildender Kunst, Musik und Literatur sowie diverse Umfrageaktionen ermöglichen eine partizipative Umfeld- und Bedarfsanalyse zu den Wünschen der Bewohnerschaft.  Städtebauliche Prozesse werden im Rahmen von „erLebensraum Neustadt“ mit Kunstaktionen begleitet, der öffentliche Raum wird bei „NEUTafeln“ zur intimen Umgebung für gemeinschaftlichen Austausch und Aktionen.

Im September 2023 läuft das Programm aus. LEIDER. Trotz der 2 Jahre Corona-Zwangspause gerade für Kulturschaffende soll das Förderprogramm nicht verlängert werden.

Hier in Lübbenau habe ich das Gefühl, dass es gerade jetzt erst beginnt, Fuß zu fassen. Die Aufmerksamkeit und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und sie einzubinden in ein Kulturprojekt ist ein Langstreckenlauf und bedarf zu gleichen Teilen der unerschütterlichen Überzeugung, etwas zu tun, das dazu beiträgt, diese Gesellschaft etwas besser für uns alle zu machen; des Wagemuts, Dinge zu denken und umzusetzen, die bei vielen Menschen zunächst auf Unverständnis stoßen und erst im gemeinsamen Erleben verständlich werden; der Fähigkeit groß zu denken und zu wissen, dass das Leben die Dinge schon in ihr richtiges Maß bringt; der Kraft immer und immer wieder auf die Menschen zuzugehen und nicht zu verzagen; der Energie, unglaublichen Mengen von Energie und der Bereitschaft, diese Energie zu geben, ohne irgendeine Art von Gewissheit, dass etwas davon zurückkommt…… und all das über einen langen Zeitraum, denn Zeit und Raum sind nicht in Einheiten von Effizienz und Produktivität zu messen, wenn es um Menschen und Leben geht. Aber wem erzähl ich das…….. Diejenigen, die ihr diesen Blog lest, werdet ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Diejenigen die etwas daran ändern könnten, werden diesen Blog nicht lesen……

Ich habe jedenfalls dank Utopolis und Susann Köbernick, der Projektleiterin vor Ort, den Weg in den Spreewald und nach Lübbenau gefunden und die Möglichkeit erhalten, hier einen Dreier-Kurs zu geben. Anscheinend geht hier in Lübbenau alles nur in Dreierpaketen. 😉

Morgen ist der letzte Tag. Eine schöne, wenn auch anstrengende Erfahrung, so vielen Menschen etwas über die Bildwirkerei erzählen zu können und ihnen wiederum die Gelegenheit zu bieten, etwas Neues auszuprobieren.

Susann und Lea, die hier ihren Bundesfreiwilligendienst leistet, haben fleißig fotografiert. Also wird es am Ende eine umfassende Dokumentation dieser drei Tage geben, die ich NATÜRLICH mit euch teilen werde.

UND…. ich hab Zeit gehabt, mir die Umgebung anzusehen….. die Alt- und Neustadt, den Spreewald…….

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