Zeitgleich mit dem Beginn des letzten Monats des Jahres habe auch ich meine Weihnachtsvorbereitungen begonnen, indem ich einem meiner kleinen Laster gefrönt habe:
Seit Jahren sammel ich Weihnachtsbaumschmuck. Das beruht auf einer Begebenheit in der Familie, die weit in der Vergangenheit liegt.
Jedes Jahr füllt sich unser ungewöhnlicher Weihnachtsbaum (auch der hat eine Familiengeschichte) ein klein wenig mehr.
Dabei ist das Weihnachtsfest an sich _ vor allem wie es heutzutage oft gelebt wird _ gar nicht mal bedeutsam für mich.
Aber das Ende des Jahreszyklus bewusst zu begehen, inne zu halten, sich zu besinnen was war, was ist und was werden soll, wenn es draußen kalt ist und die Tage kurz, wenn also alles uns von Natur aus dazu einlädt Schutz zu suchen und uns zurückzuziehen von dem emsigen Treiben…..
…. das mag ich.
Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.
Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.
Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man’s versteht.
Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.
Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.
Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
„Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht.“
(Erich Kästner)