berlin _ 740 _ zwischen den welten

Mariam hat mich bei der Teppichabnahme über die ZEIT reden hören, wie könnte es auch anders sein. Ist es doch eins meiner Leitmotive, im Leben und im Weben.

Sie hat sich an ein Gebet erinnert und mir versprochen, es das nächste Mal mitzubringen. Heute ist „das nächste Mal“, ich sitze in der KulturMarktHalle und in einer knappen halben Stunde wird Mariam mit ihren beiden Kolleginnen Celina und Alicja auf der Bühne stehen und “ Szenario für drei Schauspielerinnen“ spielen.

Ein wunderbarer Text aus dem Buch „Wie wir beten können“ von Jörg Zink:

Herr meiner Stunden und meiner Jahre,
du hast mir viel Zeit gegeben.
Sie liegt hinter mir
und sie liegt vor mir.
Sie war mein und sie wird mein,
und ich habe sie von dir.
Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr
und für jeden Morgen, den ich sehe.

Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben.
Ich bitte dich aber um viel Gelassenheit,
jede Stunde zu füllen.

Ich bitte dich, dass ich ein wenig dieser Zeit
freihalten darf von Befehl und Pflicht,
ein wenig für Stille,
ein wenig für das Spiel,
ein wenig für die Menschen am Rande meines Lebens,
die einen Tröster brauchen.

Ich bitte dich um Sorgfalt,
dass ich meine Zeit nicht töte,
nicht vertreibe, nicht verderbe.
Jede Stunde ist ein Streifen Land.
Ich möchte ihn aufreißen mit dem Pflug,
ich möchte Liebe hineinwerfen,
Gedanken und Gespräche,
damit Frucht wächst.
Segne du meinen Tag.

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