berlin _ 374 _ offenes atelier in der kmh

4 Monate und einen Tag…

….hat es diesmal gedauert, bis der Teppich eine Höhe erreicht hat, die das Weiterweben extrem unbequem macht und erklärt, warum manche Dinge besser auf einem Webstuhl und nicht auf einem Webrahmen gewebt werden.

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Wenn der Horizont außer Reichweite geraten ist, kommt der erste bedeutende Augenblick im Leben einer Bildwirkerei: sie muss auf den Warenbaum aufgerollt und neue Kette vom Kettbaum gelöst werden, damit sie weiter wachsen kann. Dann ist es so, als ob die Spannung, die die Fäden der Kette verlieren auf einen selbst überspringt.

Und man bekommt einen ersten Eindruck davon, wie sich das Gewebe verhalten wird, wenn es ganz aus dem Webstuhl genommen werden kann.

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Sorgfalt und Ruhe sind hilfreich dabei den Teppich wieder in Arbeitsposition zu bringen. Wenn alles gut geht, sich nichts verschiebt, verzieht oder vorzeitig löst, dann ist es mit relativ wenigen Handgriffen getan. Es reicht, den richtigen Sitz des Entwurfes zu überprüfen, die Abstände einzurichten….

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….. und für die gleichmäßige Spannung der Kette zu sorgen. Schon toll, mein Telemach. Jedes Mal verliebe ich mich aufs Neue in ihn. Er macht mir diese heiklen Momente so einfach.

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Auch in mir verschiebt sich mit jedem dieser Schritte die innere Landschaft. Die vielen Stunden Arbeit aus dem Blick zu verlieren und doch zu wissen, dass sie weiterhin dort sind und das Kommende tragen, hat für mich seit meinem ersten Teppich vor über 30 Jahren eine ganz besondere Kraft.

Jetzt gibt es erst einmal wieder Freiraum für drei weitere Monate intensiver Wirkerei.

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