Wenn EIGENTLICH auf LEBEN trifft
Ja, für alle, die die Reise des KUKUmobils begleiten: jetzt ist schon der 12. März, und ich stehe immer noch in Wissen? Wie kann das denn sein. Sollte die Reise nicht von hier aus am 11.März, also GESTERN, weitergehen? Sollte ich mich nicht eigentlich schon auf dem Weg nach Fisterra befinden?
Ja, EIGENTLICH.
Nun, diejenigen, die hier öfter reinschauen, wissen aber auch, wie oft EIGENTLICH auf LEBEN trifft und sich dann alles ändern kann.
Und da ich immer den großen Spruch getan habe, dass ich Flexibilität kann und Resilienz übe, hat das LEBEN mir am Anfang der Reise, mal eben so, eine erste Hürde gestellt. Zu Übungszwecken. In aller Bescheidenheit nehme ich sie an. Und liebevoll hat es das getan, denn ich bin umgeben von Händen, die bereit sind, mir Hilfestellung zu geben. Also Glück im Unglück. Besser hier als irgendwo im Nirgendwo.
Was passiert ist? Naja, ich wollte euch nichts davon erzählen bis ich nicht auch einen Lösungsansatz habe, denn Probleme sind dazu gemacht, um Lösungen zu finden und Hürden, um über sie hinweg zu kommen.
Also, das KUKUmobil sollte hier in Wissen zwei Wochen stehen, sich warmlaufen und „nebenher“ zum TÜV. Aber nach der Fahrt von Berlin bis Wissen war ihm deutlich anzusehen, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich habe die Dauerbelastung unterschätzt. Anhänger sind ja nicht unbedingt dazu gedacht, immer mit ihrer maximalen Last beladen zu sein. Das geht auf die Achsen.
So würde ich ungern eine Reise durch Europa starten. Und der freundschaftliche Blick eines Fachmannes hat die Befürchtung bestätigt, dass das KUKUmobil schon zu Beginn der Reise hart an der Grenze des Zumutbaren steht.
Also gab es drei Richtungen, in die man denken konnte:
1. Das KUKUmobil erleichtern. Aber das ist kaum noch möglich. Am Bau würde ich nichts verändern wollen. Da haben wir uns lange genug den Kopf drüber zerbrochen und es funktioniert ja auch so wunderbar. Natürlich kann ich noch einmal über das Innenleben schauen, ob ich da noch Ballast abwerfen kann, aber das wird nicht viel sein.
2. Den Anhänger auflasten, damit er mehr aushält. Aber das scheint komplizierter zu sein als eine Laienperson wie ich sich das überhaupt vorstellen kann.
3. Den Anhänger austauschen, will sagen, einen neuen kaufen, der etwas mehr kann.
Und: The winner is: Number THREE
Zwei Wochen habe ich gewälzt, Gedanken, Sorgen, Befürchtungen. Habe mich wie ohnmächtig gefühlt und es war mir unangenehm, dass das KUKUmobil hier zum Sorgenkind mutierte. Dabei habe ich so viel Verständnis und helfende Hände gefunden und bin so dankbar dafür, dass niemand mir gesagt hat: Mensch Andrea, also das hättest du nun wirklich auch ganz am Anfang schon bedenken können!!! Das hab ich mir in den letzten Tagen oft genug selbst vorgehalten.
Ich habe mich entschieden, einen neuen Anhänger zu kaufen. 3,5t, dreiachsig, so, dass er EIGENTLICH überdimensioniert ist, denn die Achsen könnten, wenn sie dürften, jetzt knapp über 4 t. Ich hoffe, dass diese Luft unter der Plattform ausreicht, um durch Europa zu kommen.
Morgen wird geliefert. Unvorhergesehene Mehrkosten gleich am Anfang, aber lieber jetzt als später. Noch ein wenig Papierkram, der hoffentlich gut zu organisieren ist.
Und dann….., dann kann es endlich losgehen. Alle sitzen in den Startlöchern.
Ach ja…
So iss datt Lehm ehm.
Unvorherseh-BAR kommt oft, manchmal an jeder Ecke.
Die Berechen-Bar steht nicht überall.
Ist der Unterbau auch länger?
Wie auch immer, Hauptsache, es funktioniert.
Bis bald – viel Freude beim Umbau.
Grüße ausm Weißenseer Hof in Berlin!
Liebe Andrea, Ich denke dies war deine erste Schwierigkeit. Du wirst bestimmt gute und weniger gute Überraschungen haben. Vergesse nicht ein Tagebuch zu führen und so später ein Buch zu schreiben über die KUKO Reise.
Schöne Grüsse aus der Bretagne. Erny
Liebe Erny, ich danke für die lieben Grüße. Ja, ich werde versuchen, einiges von dem, was ich erlebe, aufzuschreiben. u.a. ja auch hier im Blog. Ob ich es schaffe, daraus ein Buch zu machen, wird die Zukunft zeigen. 🙂 Ich freu mich auf ein Treffen in der Bretangne.