elkhausen _ 1394 – mobilität

Mobilität im ländlichen Raum

Mobilität ist ein Thema, spätestens, seit es das KUKUmobil gibt. Aber eigentlich schon immer.  Wenn man im ländlichen Raum groß wird, dann ist es das, zwangsläufig. Egal ob in Deutschland oder in Spanien oder sonst wo auf der Welt.

 

Die Mitfahrbank

Am Dorfausgang von Elkhausen steht sie: die Mitfahrbank. Gedacht ist sie dafür, dass sich Menschen, die eine Mitfahrgelegenheit brauchen, dort hinsetzen und mit einem der verfügbaren Schilder anzeigen können, wohin sie gerne mitgenommen werden wollen.

Interessant. Das jetzt in so offizieller Form zu sehen. Wir hatten damals, vor 40 Jahren, keine Bank. Wir standen irgendwo am Straßenrand und hielten den Daumen raus und hatten manchmal, aber nur manchmal, handgemalte Schilder mit unserem Wunschfahrzielen dabei. Mit denen, die sich wiederholten. Gerne gesehen war das nicht unbedingt. Weder von den Eltern, noch von der Nachbarschaft. Und es haftete dem „Trampen“ immer etwas gefährliches an, so als ob man gegenseitig voneinander annehmen würde, jeder wartet nur auf die Gelegenheit…… Manchmal kam es dann von selbst zu Mitfahrgemeinschaften. Man groovte sich ein, würde man heute wohl sagen. Bekam ein Gespür dafür, wer, wann, wohin……

Ich weiß nicht, ob es in einem Dorf wie Elkhausen nicht einfacher wäre, eine digitale Plattform einzurichten, weiß nicht, so eine Art Mitfahr-Whats-App-Gruppe, in der diejenigen die suchen und diejenigen die anbieten relativ flexibel und relativ ihren Mobilitätsbedarf miteinander organisieren können.

Ich habe nachgefragt und es scheint jetzt nicht so zu sein, dass es eine große Nachfrage gäbe. Naja, die meisten haben eben einen Pkw, oder zwei, oder drei. Und den ein oder anderen Bus gibt es, außer am Wochenende, da gibt es nichts. Aber da will vielleicht auch niemand irgendwo hin.

Ich habe es in die andere Richtung einmal probiert. Letzte Woche. Aber in die andere Richtung. Von Wissen nach Elkhausen. Denn am Ortsausgang von Wissen in Richtung Bröhlbachtal gibt es natürlich auch eine solche Bank.

Es war Streiktag und ich dachte, die Busse fahren nicht. Taten sie dann doch. Glücklicherweise. Denn die halbe Stunde, die ich dort im Dunkeln gesessen habe, war nicht wirklich erfolgsversprechend.

Wie man die Frage der Mobilität für nicht motorisierte Menschen im ländlichen Raum lösen kann, ist sicherlich eine große Frage. Nicht nur in Deutschland.

Ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt. Die Fahrt mit dem Schulbus hin und zurück war ein Graus für mich. Alle konnten alles mögliche machen in der Zeit, Hausaufgaben, Abschreiben, Lernen, Quatschen, Blödsinn machen, wenn der Busfahrer nicht hinsah….. und ich saß da, in mich gekehrt, und versuchte meine Magensäfte und sonstigen Körperflüssigkeiten in einer inneren Balance zu halten und so eine „Übergabe“ an die Außenwelt zu verhindern. Das bedurfte all meine Konzentration, selbst Reden ging da manchmal gar nicht.

Ich war froh, dass meine Kinder eine relativ kurze und gerade Fahrstrecke zur Schule hatten, als wir in Nordspanien wohnten, denn auch da hätte es für sie durchaus kompliziert werden können.

Jetzt sitze ich weder im Bus, der auf der kurvenreiche Strecke von Wissen nach Elkhausen durch das Bröhlbachtal Menschen von A nach B bringt. Ich merke, dass sich in mir nicht viel verändert hat. Ich habe nur gelernt, besser damit umzugehen und kann jetzt auch gleichzeitig reden.

 

Spannend finde ich dann den anderen Umgang mit der Frage nach Mobilität, dem ich vor Ort begegne.

Vor einigen Wochen habe ich ein interessantes Gespräch mit dem Mobilitätsforscher Andreas Knie gehört, das ich HIER gerne noch einmal verlinke.

 

 

 

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