berlin _ 791 _ textil

Vergangenes Wochenende hat der letzte VHS-Kurs Bildwirkerei 2021 stattgefunden. Mit einem Blick zurück, einmal mehr allen ein großes DANKE für die Offenheit und das Interesse für diese besondere Welt der „Fadenmalerei“.

In der Vorstellungsrunde zu Beginn eines jeden Wochenendes versuche ich herauszufinden, welche Motivation die Teilnehmenden mitbringen, natürlich auch welche Erfahrung und welche Erwartungen.

Das hilft mir unter anderem dabei so gut wie möglich abzuwägen, wie jeder Mensch mit der großen Herausforderung umgeht, die Erwartungen an einen Zweitagekurs in Bildwirkerei in das richtige Maß und die schaffbare Komplexität zu bringen. Denn nach oben sind da keine Grenzen gesetzt.

Meist gelingt es mir, manchmal nicht. Glücklicherweise findet sich auch in solchen Fällen eine Lösung. Und die Doppelkurs-Struktur nimmt da einigen Druck raus, was ich als große Erleichterung erfahre.

Jetzt aber zurück zum letzten Kurs, denn inzwischen ist ja ausreichend deutlich geworden, wie abwechslungsreich die Ergebnisse sind, die in diesen intensiven zwei Tagen erreicht werden:

01

Ein „Übertrag“ aus dem vorhergehenden Kurs. Sive hat ihre Komposition fertiggestellt und danach eine neue Arbeit begonnen.

Die sieht ganz anders aus, und auch das ist ein wunderbares Erlebnis: zu sehen, wie diese einfache Grundtechnik der Leinwandbindung mit der ein oder anderen Ergänzung ein Weg ist, um solch unterschiedliche bildhafte Ansätze zu materialisieren.

Hier entsteht gerade eine irische Strandlandschaft. Sive hat versprochen, ein Foto zu schicken, wenn sie fertig ist. Ich bin sehr gespannt. Der Beginn ist vielversprechend.

02

Ein mutiger erster Teppich, nicht nur mit Kreis, sondern mit Überschneidung. Der Kreis ist immer eine große Herausforderung, noch dazu, wenn es der erste Teppich ist, wenn das Arbeitsfeld klein und die Kette relativ grob ist.

Aber auch das geht. Mit Geduld und Konzentration.

03

Kein Kreis, aber fast. Ein gutes Beispiel für eine notwendige Anpassung vom Entwurf zur Webvorlage. Die Vorlage war für das vorhandene Arbeitsfeld und die zum Einsatz kommende Kette zu kleinteilig, also haben wir die Webvorlage entsprechend vereinfacht.

04

Eine entspannende Komposition, die nicht einmal unbedingt eines Entwurfs bedarf, wenn man ein gutes Gefühl für Farben hat und den Überblick über die Ausgewogenheit der Gesamtkomposition behält.

Ganz spannend ist hier übrigens, zu sehen, was passiert, wenn man den Teppich aus dem Rahmen nimmt und ihn um 90 Grad dreht. Manchmal ist das ja schon angelegt in der Bildhaftigkeit und läßt keine Wahl zu. Manchmal, wie hier, stellt sich heraus, dass die optische Wirkung ganz anders ist….

05

Im Entstehen….

06

Noch einmal in eigener Sache: Der nächste Kurs an der VHS ist für 2022 schon im Programm, diesmal wieder am Barbarossaplatz.

Danke noch einmal an Sive, Steffi, Rita, Anne-Marie, Urzsula und Meike für das wunderbare Wochenende, und allen anderen, die bei den Kursen 2021 dabei waren, sich interessiert haben, die Einträge gelesen und vielleicht sogar mit dem Gedanken gespielt haben, es selbst mal auszuprobieren.

Habt ein geruhsames, besinnliches, frohgemutes Jahresende und bleibt gesund.

Wir werden sehen, was 2022 auf die Kette bringt…..

Ich werde über den Jahreswechsel hinweg an einer kleinen Gigko-Teppich-Serie arbeiten. Das hat viel mit meiner derzeitigen Situation zu tun.

Die Klarheit wird, wie so oft, beim Weben kommen.

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2 Antworten zu berlin _ 791 _ textil

  1. Berthild Lorenz sagt:

    Kleine und leise Augenweiden – was für eine Wohltat, sie sehen zu können, wenn endlich in unserem Hof der Baulärm verstummt ist!
    Hinter der Kette ist nichts klar erkennbar, erst wenn ihre Zwischenräume gefüllt sind ist die Klarheit da…
    Liebe Grüße, Berthild

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