berlin _ 669 _ aktives atelier in der kmh

Habt ihr gesehen, oder? Mir ist es auch erst nach ein paar Einträgen aufgefallen, dass ich aus der Gewohnheit heraus immer noch das geschrieben hatte, was es eigentlich ja sein sollte aber jetzt nicht sein darf: ein offenes Atelier.

Auch aktiv darf es ja nur sein, weil ich sozusagen meinen Hauptwohnort dorthin verlegt habe und dafür meine Besuche im eigentlichen Zuhause bei den Jungs mache.

007 teppich20.April.2020

 

Aber es ist ja nun einmal aktiv, das Atelier. Aus meinem Verständnis der Systemrelevanz heraus. Aktiv, um zu zeigen, dass es Fäden gibt, die das Davor mit dem Danach verbinden werden, so unterschiedlich beides auch sein wird. Dass Kunst nicht nur eine bestimmte Art der Produktion von Momenten, Stimmungen, Gedanken und Objekten ist, sondern auch eine Lebenseinstellung, eine permanente und manchmal sogar erfolgreiche Suche nach dem In-Sich-Ruhen und Sich-vielleicht-erschüttern-lassen-aber-nicht-still-stehen-bleiben.

Ich habe in diesen Tagen viel darüber nachgedacht,  ob ich über meine Liebe zur Langsamkeit hinaus auch wirklich eine Freundin des Stillstands bin, und habe festgestellt, dass dem nicht so ist. Nicht des absoluten. Vielleicht eines äußerlichen Innehaltens in Zeiten, in denen sich innen etwas bewegt; vielleicht einer inneren Ruhe, wenn es außen gerade stürmt.

Es ist für mich eher eine Frage der Tempi, der hohen Kunst, das richtige Maß der Zeit zu finden für jeden Mensch, für jeden Moment, für jeden Ort.

Was ich gerade aber als wunderbar motivierend wahrnehme, sind die Menschen, die an der KMH vorbei kommen und einen erstaunten Blick durch das Fenster tun und die Nachbar:innen, die mir die eine oder andere kleine (kulinarische) Freude machen. Zeichen gegenseitiger Dankbarkeit. Schöne Momente in dieser seltsamen Zeit.

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